Trier Kritischer Blick auf das tägliche Brot

Trier · Bei einer freiwilligen Prüfung haben 24 Betriebe im Kreis Trier-Saarburg die Möglichkeit, ihre Backwaren beurteilen zu lassen. Bewertet werden sie nach strengen Kriterien. Einige Produkte sind den Testern ein Dorn im Auge.

 Schmeckt’s oder schmeckt es nicht? Reinhold Mainitz (links) und Karl-Ernst Schmalz (rechts) prüfen Brote und Brötchen mit allen Sinnen.

Schmeckt’s oder schmeckt es nicht? Reinhold Mainitz (links) und Karl-Ernst Schmalz (rechts) prüfen Brote und Brötchen mit allen Sinnen.

Foto: TV/Alexander Krist

Schon seit mehr als 50 Jahren prüft der Verein Deutsches Brotinstitut die Brote der Bäckereien im Kreis Trier-Saarburg. Bei der freiwilligen Prüfung haben alle Bäckereien als Innungsmitglieder der Kreishandwerkschaft Trier-Saarburg die Möglichkeit, sich ein Feedback zu ihren Erzeugnissen geben zu lassen.

„Die Bewertung erfolgt nach bestimmten Kriterien. Hierzu zählen  Aussehen, Kruste, Verunreinigungen, Verarbeitung der Rohstoffe, Festigkeit sowie Geschmack und Struktur des Brotes“, erklärt Karl-Ernst Schmalz, der als neutraler Brotprüfer des Bäcker-Innungsverbandes Rheinland die Produkte  unter die Lupe nimmt. Insgesamt sind 24 Betriebe im Kreis Trier-Saarburg in der Innung vertreten. Diese können ihre Erzeugnisse abgeben und bewerten lassen. Im Anschluss erhält der jeweilige Betrieb entweder eine Auszeichnung oder negatives Feedback.

Von den Betrieben wird dies gut angenommen. „Das Feedback ist natürlich für uns als Betrieb wichtig, egal in welche Richtung es am Ende geht. Nur so können wir durch die Bewertung von Fachleuten entscheiden, wo man noch nachbessern sollte“, sagt Marco Blau von der Bäckerei Blau aus Osburg. Der Verbraucher kann durch ein paar einfache Tipps erkennen, welches Brot den Gärprozess hinter sich hat. „Befindet sich das Brot noch im Gärprozess, entstehen kleine Risse, die sich nach Abschluss des Prozesses wieder zusammenziehen. Zudem kann der Kunde auf eine gleichmäßige Farbe achten, um erkennen zu können, ob das Brot gleichmäßig gebacken wurde“, sagt Prüfer Schmalz.

Wichtig ist bei der Prüfung, dass die Brote nicht frisch angeliefert werden. Die Produkte, welche auf Herz und Nieren geprüft werden, müssen bereits 24 Stunden alt sein. Erst dann wird erkennbar, welches Brot ein wirklich gutes ist. Im frischen Zustand machen schließlich alle Brote einen guten Eindruck. Die Brote, die in diesem Jahr in den Räumen der Volksbank Trier am Viehmarkt getestet wurden, werden zudem nicht einfach entsorgt. „Durch die Hygienevorschriften können wir die Brote leider nicht an eine Tafel oder ähnliches weitergeben. Jeder Kunde kann aber, wenn er möchte, gerne ein Brot nach Abschluss der Prüfung mit nach Hause nehmen“, sagt Olaf Fackler von der Kreishandwerkschaft Trier-Saarburg.

Gerade Brote der Discounter sind den Prüfern ein Dorn im Auge. Hierbei geht die Frische durch den Aufbackprozess oftmals nach einer geringen Zeit wieder verloren. Auch die Aromen kommen nicht annähernd an die eines Bäckerproduktes heran. Häufig werden solche Produkte wochenlang im Discounter gelagert und zudem aus dem Ausland importiert.

In unserem Wirtschaftsmagazin „Macher“, das am Donnerstag, 19. April, erscheint, wird ein Bericht veröffentlicht, der sich mit kleinen Bäckereien in der Region beschäftigt.

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