250 Menschen kämpfen um mehr Rechte für Asylbewerber

Trier · Bis zu 250 Protestler, darunter etwa 50 Flüchtlinge, sind am Samstagnachmittag durch Trier gezogen, um auf die eingeschränkte Selbstbestimmung von Asylbewerbern in Deutschland aufmerksam zu machen. Vor der Porta Nigra stießen sie auf die NPD, die ebenfalls eine Kundgebung veranstaltete.

 Für globale Bewegungsfreiheit und Bleiberecht von Flüchtlingen demonstrieren am Samstag bis zu 250 Menschen vor der Porta Nigra. TV-Foto: Friedemann Vetter

Für globale Bewegungsfreiheit und Bleiberecht von Flüchtlingen demonstrieren am Samstag bis zu 250 Menschen vor der Porta Nigra. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Sprecher des Multikulturellen Zentrums, das die Flüchtlingsdemonstration organisiert hatte, forderten ab 14 Uhr vor dem Asylbewerberheim in der Dasbachstraße in Trier-Nord, dass die Selbstbestimmung von Flüchtlingen in Deutschland nicht eingeschränkt werden dürfe. "Flüchtlinge in Asylbewerberheimen zu ghettoisieren, ihnen keinen Kontakt zur normalen Gesellschaft zu ermöglichen, ihre Bewegungsfreiheit einzuschränken, sie nicht in ein anderes Bundesland reisen zu lassen und ihnen kein Recht auf Arbeit zu gewähren - das ist gegen die Menschenwürde und gegen die Menschenrechte", sagte Patrick Zimmer vom Multikulturellen Zentrum.
Der Protestzug zog durch die Parkstraße und die Paulinstraße zum Porta-Nigra-Platz.
Die NPD, die gleichzeitig eine Kundgebung auf dem Simeonstiftplatz veranstaltete, wurde kurz zuvor von der Polizei auf den Vorplatz der Commerzbank in der Simeonstraße geleitet. "Das Versammlungsrecht erlaubt, dass die NPD ihre Kundgebung für eine Gegendemonstration an dieser Stelle unterbricht", erklärte ein Polizeisprecher auf TV-Nachfrage. Mit etlichen Polizeibussen und Sicherheitskräften schirmte die Polizei die rund ein Dutzend NPDler von der Flüchtlingsdemonstration ab. "Unserer Meinung nach hätte es verboten werden müssen, dass die NPD sich nur wenige Meter von uns entfernt versammeln darf", sagte Zimmer. "Insbesondere für die Flüchtlinge in unserem Protestzug ist das eine unerträgliche Situation, wir haben Angst um unsere Sicherheit."
Paulinstraße zeitweise gesperrt


Nach einer rund halbstündigen Kundgebung am Porta-Nigra-Platz zog die Flüchtlingsdemonstration weiter zum Hauptmarkt. Die Polizei geleitete anschließend die NPD zurück zu ihrem eigentlichen Kundgebungsort auf dem Simeonstiftplatz. Um 18 Uhr war die NPD-Kundgebung beendet, gegen 18.30 löste sich auch die Flüchtlingsdemonstration auf dem Hauptmarkt auf. Laut Polizei kam es nicht zu Zwischenfällen. Die Paulinstraße musste am späten Nachmittag zeitweilig gesperrt werden, um den Demonstrationszug des Multikulturellen Zentrums durchziehen lassen zu können.
Zu größeren Verkehrsbehinderungen kam es dadurch allerdings laut Polizei nicht. Rund um den Hauptbahnhof - dort war es bei zurückliegenden NPD-Demonstrationen teilweise zu Sperrungen gekommen - konnte der Verkehr diesmal fließen. Statt eines Umzugs ab dem Bahnhof hatte die NPD eine stationäre Kundgebung angemeldet. woc

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