3,4 Millionen Euro für das Mülchen

Zemmer · Zweckverband investiert in Wassergewinnungsanlage im Wald bei Zemmer.

Zemmer (red) Seit mehr als 90 Jahren wird im Wald bei Zemmer Trinkwasser gefördert. Nun wird kräftig in die neue Wassergewinnungsanlage Mülchen investiert. Jüngst hatte Wolfgang Reiland, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Trier-Land und Verbandsvorsteher des Zweckverbands Wasserwerk Trier-Land, zum Startschuss der Arbeiten geladen.
Die existierende Anlage stammt in ihren Ursprüngen aus dem Jahr 1926. Im Sinne einer angfristigen Sicherstellung der Wasserversorgung sahen die Verantwortlichen im Zweckverband, dem neben Trier-Land die Verbandsgemeinden Speicher und Südeifel angehören (siehe Info), die Notwendigkeit, eine dem Stand der Technik entsprechende Anlage zu errichten.
Dem ersten Spatenstich zur neuen Anlage war eine lange Planungsphase vorausgegangen, da aufgrund des ökologisch sensiblen und topographisch schwierigen Standorts intensive Absprachen unter anderem der Forstbehörde und der Struktur- und Genehmigungsbehörde notwendig waren.
Ingenieur Ralf Karst stellte die Eckdaten der neuen Gewinnungsanlage vor, die ein Volumen von 700 Kubikmetern in vier Kammern hat. Hinzu kommen drei Filterbehälter mit einer Höhe von 4,5 Metern.
Insgesamt zehn Pumpen fördern das Wasser. Die genehmigte Fördermenge liegt bei 300 000 Kubikmetern/Jahr. Das sind 20 000 Kubikmeter mehr als bisher. Laut Planung werden 800 Kubikmeter Stahlbeton verbaut, rund 11 000 Kubikmeter Erde werden bewegt.
Die Gesamtinvestitionskosten für den Bau inklusive der Nebenkosten belaufen sich auf rund 3,4 Millionen Euro. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von etwa zwei Jahren. Das alte Gebäude bleibt erhalten. In einem zukünftig nicht mehr genutzten Nebengebäude ist die Einrichtung eines Fledermauskellers geplant.
Trotz der bestehenden Verträge mit anderen Wasserversorgern - dem Zweckverband Wasserwerk Kylltal und der neu gegründeten "Eifelwerke AöR" - sei es dem Zweckverband Wasserwerk Trier-Land "besonders wichtig, diese "eigene Wassergewinnung" zu betreiben, sagte Verbandsvorsteher Reiland. Das Wissen und die Erfahrung, die gesamte Wassergewinnung auch selbst zu betreiben, stärke zum einen die eigene Verhandlungsposition gegenüber anderen Wassergewinnungsunternehmen und sei zum anderen ein Baustein für Versorgungssicherheit und Qualität.
Extra: DAS VERSORGUNGSGEBIET


Der Zweckverband Wasserwerk Trier-Land versorgt alle Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Trier-Land bis auf Franzenheim und Hockweiler sowie Gilzem und Eisenach (VG Südeifel) und Orenhofen (Verbandsgemeinde Speicher) mit Trinkwasser. Im Versorgungsgebiet leben rund 25 000 Menschen. Das Wasserleitungsnetz umfasst mehr als 270 Kilometer. Der Zweckverband unterhält rund 8000 Hausanschlüsse. Die Wasserabgabe pro Jahr beträgt 1,2 Millionen Kubikmeter bei einer maximalen Tagesabgabe von 4400 Kubikmetern. Es gibt acht Hochbehälter mit einem Gesamtvolumen von 10 000 Kubikmetern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort