30 Jahre Suchtberatung des Diakonischen Werks Trier

Trier · Seit 30 Jahren hilft die Suchtberatung des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirchenkreise Trier und Simmern-Trarbach suchtkranken Menschen und Angehörigen aus Trier und Umgebung. Ob Alkohol, Tabletten oder Glücksspiel: Die Mitarbeiterinnen der Suchtberatung zeigen den Weg zur Selbsthilfe.

Trier. Wieder ein harter Tag bei der Arbeit, und man kann es kaum erwarten, zu Hause das abendliche Glas zur Entspannung zu trinken. Für viele ist das ganz normal und unbedenklich.
Doch wann muss man anfangen, sich Gedanken zu machen - um sich selbst, den Vater oder die Frau? Mit solchen und vielen anderen Fragen können sich Betroffene und auch Angehörige an die Mitarbeiterinnen der Suchtberatung Soi Papanastasiou, Ingeburg Brandt und Ina Harder wenden.
Verurteilt wird niemand


Verurteilt wird man hier nicht, auch nicht zum eigenen Glück gezwungen. Ganz im Gegenteil: "Wir sitzen nicht hier mit erhobenem Zeigefinger. Man muss sich den Weg selbst suchen, und wir helfen dabei", erklärt Ingeburg Brandt, die bereits seit 2001 zum Team gehört. Auf Augenhöhe wird individuell beraten, die möglichen nächsten Schritte werden aufgezeigt, und das oft in mehreren Sitzungen.
Die Türen der drei Suchtberaterinnen stehen jedem offen. Die Alkoholsucht treibt die meisten Klienten in das Büro in der Theobaldstraße. Das, sagt Soi Papanastasiou, liege an der Griffnähe des Alkohols. In vielen Lebenssituationen sei es normal, auch mal etwas mehr zu trinken. "Bei manchen hört es jedoch nicht auf", erzählt Papanastasiou, die seit elf Jahren für die Suchtberatung tätig ist. Etwas geht schief in der Lebensplanung, und aus dem anfänglich normalen Konsum wird missbräuchliches Trinken.
Die meisten Klienten der Suchtberatung sind um die 50 und kämpfen schon seit Jahrzehnten gegen ihre Sucht. "Ähnlich wie ein Diabetiker eine Diät einhalten muss, muss auch jemand, der eine Sucht hat, lernen damit umzugehen", erläutert Ingeburg Brandt einen Aspekt der Beratung. Denn Ziel ist es letztendlich, auszuhalten, dass die Umgebung weiter trinkt. Am Freitag hat die Suchtberatung ihren 30. Geburtstag gefeiert. amb

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