30-Meter-Silo wird zum Wahrzeichen

Föhren/Hetzerath · Viele "flache" Bauten auf einer weiten Fläche: Obwohl der Industriepark Region Trier (IRT) heute 120 Firmen mit rund 2200 Beschäftigten umfasst, wirkt sein Äußeres für die Vorbeifahrenden auf der benachbarten A 1 fast unauffällig. Doch dies könnte sich nach einem Beschluss des IRT-Zweckverbandes bald ändern.

Föhren/Hetzerath. Die Versammlung des kreisübergreifenden Zweckverbandes hat in ihrer jüngsten Versammlung einer Bebauungsplanänderung für das Areal zwischen Föhren und Hetzerath zugestimmt. Es geht dabei um einen "Ausnahmebau". Der unmittelbar an der A 1 liegende Betrieb Vet-Concept, der Tier-Diätfutter herstellt, plant eine Produktionsstätte, die den Bau eines etwa 30 Meter hohen Silos erfordern würde. Bisher widerspricht diese Höhe der in diesem Bereich zulässigen Maximalhöhe von zwölf bis 14 Metern über Grund. Auf einstimmigen Beschluss kann dieses Maximum künftig dort überschritten werden. Voraussetzung: Der Bauherr muss nachweisen können, dass diese Höhe für seinen Betrieb erforderlich ist.
Künftig dürfte also bei der Fahrt über die A 1 ein markantes Silogebäude schon von weitem anzeigen, dass man sich dem Industriepark nähert. Für den stellvertretenden Verbandsvorsteher Christoph Holkenbrink ein Plus. Holkenbrink vor der Abstimmung: "Wer hier schon länger dabei ist, erinnert sich noch an die Diskussion um ein fehlendes Wahrzeichen der IRT. Nun kriegen wir so eine Landmarke frei Haus geliefert." Der Zweckverband IRT steht mittlerweile auf so soliden Füßen, dass er in diesem Jahr alle Investitionen ohne neue Schulden finanzieren kann (der TV berichtete).
In der Versammlung musste Verbandsvorsteher Günther Schartz allerdings auch von den Nachteilen dieser Entwicklung berichten: Das Land hat zum zweiten Mal einen Zuschuss abgelehnt, den der Zweckverband für die von ihm getragene Verlegung der L 141 Schweich/Hetzerath beantragt hatte. Erwartet worden waren rund 919 000 Euro an Fördergeldern.
Angespannte Haushaltslage


Mainz begründete die Entscheidung mit seiner angespannten Haushaltslage. Schartz: "Da wir heute besser dastehen als in den Gründerjahren, stellt sich die Frage, wie es für uns mit öffentlichen Fördergeldern weitergeht." Größere "kriegerische Veranstaltungen mit dem Land", wegen der gestrichenen L-141-Förderung halte er angesichts der positiven IRT-Haushaltszahlen nicht für sinnvoll.
Nochmals rund 180 000 Euro Zuschuss erhält der IRT nach Angaben des Verbandsvorstehers für den Straßenausbau auf dem Gelände. Die Förderung fließt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Ohne dass für den IRT Kosten angefallen wären, hat RWE die störende 110-Kilovolt-Hochspannungsleitung verlegt.
Die alte Stromtrasse, die noch aus den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammte, verlief quer über das Industrieparkgelände. Der Nutzwert zahlreicher Grundstücke war dadurch erheblich eingeschränkt, da die Starkstromkabel die Bauhöhen begrenzten. Die Arbeiten hatten im Sommer 2012 begonnen und wurden im Dezember abgeschlossen. f.k.

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