40 000 Punkte bis zum Paradies

TRIER. (mwo) Was hat ein Reisebüro mit Gott zu tun? Jede Menge, zumindest für den Senfkornkreis (SKK). Der präsentierte in der Stadtmission den "Last-Minute-Knüller: Ab ins Paradies".

Es ist ein Versuch, sich mit Studierenden auf zeitgemäße Art über den Glauben auszutauschen. Zweimal im Jahr feiert die überkonfessionelle Gruppe einen "etwas anderen Gottesdienst: - Go Special"."Willkommen an Bord der Jesus-Wings-Airlines. SKK-Tours wünscht einen angenehmen Flug", so wurden die Gottesdienst-besucher in der Stadtmission begrüßt. Sommerliche Rhythmen von der Band des Senfkornkreises verbreiteten Urlaubsstimmung.Eine kleine Theateranimation zeigte eine Szene im Reisebüro: Ein Flug nach Paradise-Island zum Preis von 40 000 Punkten in sozialem Gewissen. Billig war das für die Kundin (Damaris Hahn) nicht. Reisekauffrau Katharina Steinwedel bewertete knallhart: "Geld gespendet? Drei Punkte. Niere gespendet? Sieben Punkte. Jeden Sonntag in die Kirche? Zehn Punkte. Fehlen noch 39980."Barfuß, mit Bermuda-Shorts und Sonnenbrille, verkündete "Reiseleiter" Holger Hinkelmann, Jugendpfarrer der Stadtmission, seine "Message": Unser Bedürfnis nach Urlaub verglich er mit der Sehnsucht der Menschen nach dem Paradies. "Damals hatten wir noch eine direkte Verbindung zu Gott", illustrierte er mit zwei ineinander verknoteten Seilen.Seit der Mensch diese Verbindung durch den Sündenfall gekappt habe, gebe es Leid in der Welt. Zwar habe es immer Versuche gegeben, dem Paradies nahe zu kommen: Die UNO als Schützerin der Menschenrechte, die soziale Marktwirtschaft, um Armut zu verhindern. Aber das werde - wie das Urlaubserlebnis - schnell von der Realität eingeholt: Man denke an den letzten Irak-Krieg oder den derzeitigen Sozialabbau. Und warum? Hinkelmann: "Weil wir den vergessen, der das alles geschaffen hat." Einzig Jesus - als drittes Seil - könne die Verbindung zu Gott wieder herstellen.Jesus als "Ticket zum Paradies". Fragen zu dieser Botschaft konnten die Besucher aufschreiben und abgeben. Im "Kreuzverhör" mit den Moderatoren Claudius und Julia Taubert hatte Hinkelmann je 50 Sekunden Zeit für eine Antwort. So wertete er die Bibel, den "Liebesbrief an die Menschen" , als Beweis dafür, dass "Gott eine persönliche Beziehung mit uns wünscht".Auch das gemeinsame Gebet war offen für die Anliegen der jungen Teilnehmer. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es im Bistro die Gelegenheit zum weiteren Austausch.Zweimal im Jahr veranstaltet der überkonfessionelle Senfkornkreis "Go Special". Themen wie "Alles Müll - oder was?" oder "No body ist perfect" haben in der Vergangenheit Studierende dazu angeregt, sich mit dem Glauben auseinander zu setzen. Der Senfkornkreis trifft sich mittwochs, 20 Uhr, in der Stadtmission.

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