40-Jähriger schweigt zu den Vorwürfen

Wegen versuchten Totschlags und unerlaubten Waffenbesitzes muss sich seit Dienstag ein 40-jähriger Leiwener vor dem Trie rer Landgericht verantworten. Er soll nach einem Streit auf einen Mann geschossen haben (der TV berichtete).

Trier. (wie) Fünf Minuten braucht Staatsanwalt Eric Samel allein für das Vorlesen der Listen von gefundenen Waffen, Munition und Sprengstoff. Eine Maschinenpistole, Militärgewehre, eine Flinte, Dolche, ein Ninja-Schwert, mehrere Tausend Schuss Munition und 200 Gramm Sprengstoff hat die Polizei im Haus des Leiweners gefunden. Ein Zufallsfund. Hätte er am Abend zuvor nicht Streit mit drei Polen in einer Leiwener Kneipe gehabt und dabei angeblich auf einen der Kontrahenten mit einer Pistole geschossen, wäre vermutlich nicht so schnell herausgekommen, dass der zweifache Vater und Winzerssohn ein ganzes Waffenarsenal im Haus seiner Mutter in Leiwen gehabt hat. Doch nicht der illegale Waffenbesitz steht im Mittelpunkt des ersten Prozesstages. Es geht um den Streit und wie es zu den angeblichen Schüssen am Abend des 19. September vergangenen Jahres gekommen ist.

Gezielte Schüsse nach Streit in der Gaststätte



Er habe den Tod eines der Polen billigend in Kauf genommen, als er ihn mit vorgehaltener Pistole gezwungen habe niederzuknien und dann, als dieser weggegangen sei, zweimal gezielt auf ihn geschossen zu haben, wirft Staatsanwalt Samel dem bislang unbescholtenen Leiwener vor. Wahrscheinlich ist es nur dem vermutlich hohen Alkoholpegel des Sportschützen zu verdanken, dass er den Mann nicht getroffen hat. Der 40-Jährige schweigt zu den Vorwürfen. Einer seiner Verteidiger, der Düsseldorfer Anwalt Hans Scholzen, kündigte an, dass er sich im Verlauf des Prozesses äußern will. Seine Ex-Freundin, die in der Gaststätte bedient hat, soll ihn gegenüber der Polizei als labil und unberechenbar bezeichnet haben. Er sei mit der Trennung von ihr nicht klargekommen. Gegen halb elf an dem Samstagabend soll er mit seinem achtjährigen Sohn in die Kneipe gekommen sein und sich mit den ebenfalls stark angetrunkenen Polen gestritten haben. Nachdem er seinen Sohn nach Hause gebracht habe, sei er mit einer geladenen Pistole zurückgekommen. Als ihm einer der Polen eine Kopfnuss verpasst und er stark geblutet habe, soll er insgesamt viermal geschossen haben.

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