45 Experten und fünf Forderungen

Als Experten der Schülerbeförderung formulierten die Schüler im Jugendkreistag knallharte Forderungen: Sitzplatzgarantie für alle, die Busse sollen flexibler fahren und sie sollen nicht älter als 15 Jahre sein.

Trier. Sie verstehen sich als "langjährige Experten", und als solche nehmen am Montagabend insgesamt 45 Gymnasiasten aus Konz, Hermeskeil und Saarburg die Gelegenheit wahr, im Jugendkreistag über das Thema Schülerbeförderung zu diskutieren. Die Busverbindungen zur Schule und zurück sollten verbessert werden, fordert David Kasperowski von der "Fraktion" Konz. So sollten auch Busse eingesetzt werden, die die Schüler nach der 6. Stunden zum Nachmittagsunterricht bringen - und nach der 11. Stunde wieder zurück. Désirée Schmitt (Gymnasium Saarburg) fordert, dass keine Busse mehr mit "Schimmel und wackligen Scheiben" eingesetzt werden. Das Thema sei lange verharmlost worden, jetzt müssten Taten folgen. Unterstützung erhält sie von der Fraktion Hermeskeil. Victoria Lauer formuliert am Ende ihrer Rede fünf Kernforderungen: umfassende Sitzplatzgarantie in Schulbussen, Anschnallpflicht, strengere Kontrollen, Busse dürfen nicht älter als 15 Jahre sein und schließlich: Die Fahrzeiten müssen verlässlich sein. Nach Möglichkeit sollten Änderungen an den Haltestellen durchgesagt werden, damit die Schüler nicht unnötig warten müssen.

Landrat: Sitzplatzgarantie finanziell nicht machbar



Als Reaktion auf drastische Defizite bei der Schülerbeförderung (der TV berichtete) hat der Kreis bereits reagiert, unter anderem mit der Einrichtung eines Beschwerde-Managements und einer Schwachstellenanalyse. Die von den Schülern geforderte Sitzplatzgarantie sei finanziell nicht zu realisieren, sagt Landrat Günther Schartz. Dafür müssten in der Region Trier rund 100 Busse mehr eingesetzt werden. "Das kriegen wir als Kreis nicht gestemmt, ihr müsst wissen, dass das nur eine politische Forderung sein kann." Abstimmen lässt der Landrat dennoch: Mit 19 Ja- und 16 Nein-Stimmen bei zehn Enthaltungen gibt es eine knappe Mehrheit für diesen Antrag. Eindeutiger ist die Zustimmung für eine Höchstgrenze von 15 Jahren für Schulbusse, für den flexibleren Einsatz von Fahrzeugen bei An- und Abfahrten sowie für eine Verbesserung der Nachmittags-Anbindung zwischen Schule und Wohnort.

Der Landrat animiert die Schülerinnen und Schüler, sich in der Verwaltung zu melden, wenn etwas beim Schülertransport nicht stimmt: "Busse mit Schimmel und wackligen Scheiben dürfen nicht sein. Wir müssen es allerdings erfahren, um die Missstände abstellen zu können."

Weiterer Bericht siehe unten



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