50 Jahre Wurzelsuche

TRIER. (mok) Die Adoptionsvermittlung im Sozialdienst katholischer Frauen (SKF) hilft seit 50 Jahren Paaren und Kindern aus der Region Trier.

Ein halbes Jahrhundert alt ist die Adoptionsvermittlung im Sozialdienst katholischer Frauen. Eine bewegte und bewegende Zeit liegt hinter den Frauen. In den vergangenen 50 Jahren haben sie sich darum gekümmert, dass Kinder ein neues Zuhause finden und Paare ihnen ein familiäres Heim bieten. Bei einer großen Jubiläumsfeier mit Gottesdienst in der Stiftskirche St. Irminen blickten die Frauen auf die 50-jährige Geschichte der Vermittlung zurück. Im Römersaal der Vereinigten Hospitien begrüßte Vorstandsmitglied Rosemarie Singer die Gäste. "Glück und Leid liegen oft nah bei einander", sagte sie beim Blick auf die vergangene Zeit. Nach den Grußworten von Prälat Franz-Josef Gebert, Jaqueline Kauermann-Walter vom Bundesverband des SKF, Bürgermeister Georg Bernarding und dem Kreisbeigeordneten Manfred Wischnewski ging es weiter mit kurzen Fachreferaten rund um das Thema Adoption: Notar Ulrich Dempfle beleuchtete die rechtliche Seite des "außerordentlich aufwändigen" Adoptionsverfahrens. Über die Bedeutung der Wurzelsuche Adoptierter sprach Diplom-Psychologe Siegfried Scheld anschließend. Die Suche nach den eigenen Wurzeln beschäftige die Betroffenen "ein Leben lang", so Scheld. In die Geschichte der Trierer Adoptionsvermittlung blickte die diplomierte Sozialpädagogin Claudia Dangl zurück. 418 Kinder sind in der vergangenen 50 Jahren vermittelt worden. Die Vermittlung ist entstanden, weil im Trierer St. Anna-Stift junge ledige Frauen entbunden haben - was in dieser Zeit für die Frauen aus der Region problematisch war. Um eine ergänzende Hilfe zu schaffen, wurde die Adoptionsvermittlung 1954 gegründet. Ob die Vermittlung auch über die 50 Jahre hinaus Bestand hat, ist derzeit "unsicher", so SKF-Geschäftsführerin Christine Imping-Schaffrath. Der Gesetzgeber verlangt in einer solchen Einrichtung zwei Vollzeitkräfte. Derzeit arbeitet der Trierer Dienst dank einer Ausnahmegenehmigung bereits mit weniger Kräften. In Zeiten knapper finanzieller Mittel ist die Zukunft der Trierer Adoptionsstelle ungewiss. Die Geschäftsführerin bemüht sich in Gesprächen es zu ermöglichen, dass die Vermittlung sich weiterhin in bewährter Weise engagieren kann. "Mit der 100-jährigen Tradition der SKF werden wir solche Klippen umschiffen", gibt sich Imping-Schaffrath optimistisch.

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