Feiern 63. Moselfest in Trier-Zurlauben im Dauerhoch

Trier · Mit heißer Nadel gestrickt und dennoch ein riesiger Erfolg: Triers große Flussfete zieht Zehntausende auf den frisch runderneuerten Hochwasserschutzdamm. Auch, weil das Wetter mitspielt. Heute zum Ausklang: „Männer-Abend“.

 Schon anderthalb Stunden vor dem Feuerwerk herrscht Hochbetrieb am Zurlaubener Ufer. Dort wird neben Unterhaltung und Kulinarischem auch Kirmes-Nervenkitzel (rechts)geboten.

Schon anderthalb Stunden vor dem Feuerwerk herrscht Hochbetrieb am Zurlaubener Ufer. Dort wird neben Unterhaltung und Kulinarischem auch Kirmes-Nervenkitzel (rechts)geboten.

Foto: Trierischer Volksfreund/Roland Morgen

Freitag gegen 22 Uhr. Harry Vosdellen (77) und seine Frau Tous (78)  aus der Nähe von Roermond/Niederlande stehen etwas verloren auf der Kaiser-Wilhelm-Brücke. Wann denn Feuerwerk sei, fragen sie den zufällig vorbeikommenden TV-Reporter. „In 25 Stunden.“  Oje, dann habe man ihnen eine falsche Auskunft gegeben. Also wollen sie am Samstag wiederkommen. „Denn das wollen wir unbedingt sehen. Es soll ja eines der schönsten Feuerwerke weit und breit sein.“

„Wohl wahr“, meint Pyrotechniker Markus Rübenach (42) von der Firma Steffes-Ollig aus Müllenbach am Nürburgring, der am Samstagnachmittag  mit seinem Team den Aufbau der Mörsergestelle startet. Das Bernkasteler-Kueser Weinfest-Feuerwerk sei konkurrenzlos in der Region, aber das Trierer komme „auf jeden Fall an zweiter Stelle“.

Fünf Stunden dauern die Vorbereitungen am Palliener Ufer.  Derweil läuft auf der gegenüberliegenden Moselseite die Zurlaubener Festmeile sprichwörtlich voll – bis Polizei und Stadtverwaltung beschließen, vorläufig niemanden mehr hineinzulassen. Rund 20 000 Menschen dürften da sein. Überfüllung droht. Kenner juckt das nicht. Sie haben längst auf den Palliener Anhöhen Position bezogen. Weil es dort den besten Blick aufs Pyrospektaktel gebe. Ansichtssache. Um Punkt 23 Uhr gibt Moselfest-Schirmherr Markus-Leineweber (50) per Knopfdruck das Startsignal für einen 15-minütigen Lichterzauber, der beiderseis des Flusses verdientermaßen bejubelt wird.

Es ist der sprichwörtliche Höhepunkt eines Traditionsfestes, für das es drei Wochen zuvor noch ziemlich schlecht aussah. Der bisherige Programmmacher war soeben überraschend ausgestiegen. „Wir mussten bei null anfangen“, sagt Peter Kretzschmer (43) von der Karnevalsgesellschaft Wieweler 1911, die das Moselfest gemeinsam mit dem MGV Zurlauben veranstaltet. 

Kretzschmar sprang in die Bresche und organisierte auf die Schnelle das Unterhaltungsprogramm. Stolz, weil bis Sonntag alles wunderbar geklappt hat? „Ja, auch ein wenig. Aber in allererster Linie glücklich und dankbar, weil Künstler, Techniker, Bühnenbauer und Sponsoren uns so großartig und hilfsbereit unterstützt haben.“ Zudem erfreut sich die 63. Fest-Auflage großen Wetterglücks. Zurlauben im Dauerhoch. Bei Regen und 15 Grad weniger hätte es ebenso gut in die Hose gehen können. Stattdessen durften Entdeckungen genossen werden. Etwa Bands wie 24th Frame und Pullmann, die sich nachdrücklich für weitere Großfest-Auftritte empfahlen.

Und die im Zuge der frisch abgeschlossenen Hochwasserschutzdamm-Sanierung entstandene große Treppe. Festbesucher Peter Wagner (53) aus Newel-Butzweiler lobt: „Tolle Sache! Man sitzt wie auf einer Tribüne vor der Bühne. Das bringt völlig neue Veranstaltungsperspektiven für Zurlauben.“

Das Ehepaar Vosdellen denkt schon seit dem Feuerwerk perspektivisch. „Es war unsere erster Trier-Besuch, aber nicht der letzte. Nächstes Jahr wollen wir auf jeden Fall wiederkommen zum Moselfest.“

 Moselfest 2018: Kirmes. Foto: Roland Morgen

Moselfest 2018: Kirmes. Foto: Roland Morgen

Foto: Trierischer Volksfreund/Roland Morgen
 Moselfest 2018: Sicherheit wird groß geschrieben. Foto: Roland Morgen

Moselfest 2018: Sicherheit wird groß geschrieben. Foto: Roland Morgen

Foto: Trierischer Volksfreund/Roland Morgen
 Damit drinnen fröhlich gefeiert werden kann (links Britta und Ingo Jungandreas), gibt es an den Zugängen zur Festmeile Sicherheitskontrollen.

Damit drinnen fröhlich gefeiert werden kann (links Britta und Ingo Jungandreas), gibt es an den Zugängen zur Festmeile Sicherheitskontrollen.

Foto: Trierischer Volksfreund/Roland Morgen
Zulaubener Moselfest - Zweiter Tag
18 Bilder

Zulaubener Moselfest - Zweiter Tag

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Foto: TV/Roland Morgen
Erster Tag Moselfest
8 Bilder

Erster Tag Moselfest

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Foto: TV/Roland Morgen

Der heutige Montag ist der vierte und letzte Moselfest-Tag. Das Bühnenprogramm: Von 19.30 bis 21.30 Uhr treten die Lokalmatadoren Zalawener Duckentcher auf. Ab 22 Uhr ist „Männerabend“ mit der Trierer Deutschrockband Männer.

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