900 von der Millijuuhn sind schon dabei

Trier · Milljuuhnen brauchen mer! Mit diesem Spruch wirbt das Bistum Trier seit dem Altstadtfest gezielt um die Unterstützung der Trierer für die Heilig-Rock-Wallfahrt im nächsten Jahr. Rund 70 Einheimische haben sich daraufhin angemeldet, insgesamt gibt es schon rund 900 freiwillige Helfer.

Trier. Eine halbe Million Besucher erwartet das Bistum Trier, wenn vom 13. April bis zum 13. Mai 2012 der Heilige Rock wieder im Dom gezeigt wird. Bei dieser Masse an Menschen ist die Katholische Kirche auf die Hilfe vieler Freiwilliger angewiesen. Ordnungsdienste im Dom, so genannte "Schlangenführer" vor dem Schrein mit der Reliquie, Mitfahrer in auswärtigen Bussen, Informations- und Übersetzer-Dienste für die Pilger - das sind nur einige der Arbeiten, die über vier Wochen lang täglich organisiert werden müssen.
"Wir brauchen rund 2500 Helfer", sagt Hans-Werner Tonner, der für Personal und Helferdienste beim Bistum verantwortlich ist. Darunter sind Messdienergruppen aus dem ganzen Bistum, Chöre, Lektoren. Am 24. März startete die Helferkampagne. Rund 900 Freiwillige haben sich bisher schon gemeldet. Allein die Freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis Trier-Saarburg haben rund 500 Helfer zugesagt. Gespräche mit den Trierer Wehren stehen bevor, genau wie die gezielte Ansprache kirchennaher Vereine und Verbände. Tonner ist deshalb optimistisch, dass die angestrebte Zahl 2500 erreicht wird. Eine Professorin aus Bonn, ein Lektor aus Luxemburg, eine Mutter mit Tochter, Studenten, Rentner, aber auch überraschend viele Menschen im Alter von 30 bis 40 Jahren seien darunter, sagt Tonner - eine bunte Mischung.
Seit dem Altstadtfest wird mit Postern und Postkarten in vielen Trierer Geschäften mit einem Motiv der Trierisch-Karikaturisten Peter Zender und Johannes Kolz gezielt um Helfer aus der Stadt geworben. "Die Wallfahrt wird vier Wochen lang das Leben in der Stadt bestimmen. Deshalb wollen wir die Trierer in besonderer Weise mit ins Boot nehmen", sagt Wallfahrts-Pressesprecherin Judith Rupp. Zwischen einer Handvoll und einem Dutzend Menschen melden sich aufgrund der Kampagne derzeit wöchentlich, berichten die Organisatoren. Und auch sonst hätten die Plakate für Aufsehen gesorgt.
Die lockere Kirche


"Viele trauen der Kirche so eine Lockerheit nicht zu", sagt Rupp. Eine weitere Kampagne startet im November. Dann werden Großflächen-Plakate in der Stadt unter dem Motto "Sei dabei!" allgemein auf das anstehende Großereignis aufmerksam machen.
Alle Helfer werden im Vorfeld der Wallfahrt geschult. Die Arbeit beginnt bereits in diesen Tagen. Ein erster Infobrief ging an alle schon angemeldeten Freiwilligen. Im September und Oktober gibt es Info-Veranstaltungen für sie. Bis Dezember werden über die bisherigen Anmelde-Grunddaten weitere Informationen abgefragt, etwa über Orts- und Sprachkenntnisse, um die Einsatzgebiete planen zu können. Schulungs- und Einführungsveranstaltungen sind dann für März und April 2012 geplant. Im April werden die Helfer eingekleidet und vor Ort eingewiesen. Und es wird Probeläufe vor dem Start der Wallfahrt geben. Und ein Termin steht heute auch schon fest: Am Tag nach Ende der Wallfahrt, dem 14. Mai 2012, treffen sich die Helfer zum Mitwirkendenfest.Wer bei der Heilig-Rock-Wallfahrt als Freiwilliger mithelfen will, muss kein strenggläubiger, bibelfester Katholik sein, der jede Woche den Sonntagsgottesdienst besucht. "Auch wer nicht regelmäßig in die Kirche geht, ist herzlich eingeladen, zu helfen", sagt Bistumssprecher Stephan Kronenburg, "wir freuen uns über alle, die dabei sind." Und das gilt auch für Nicht-Katholiken. Helfer müssen 18 Jahre alt sein - es sei denn, sie melden sich über eine Gruppe an, die von einem Volljährigen geleitet wird. Besondere Vorkenntnisse sind laut Bistum nicht nötig. Einsatz-Schichten können bis zu sechs Stunden dauern. Eine Mindest-Einsatzzeit gibt es nicht. "Für eine Schicht lohnt sich aber meist der Aufwand mit den Schulungen nicht", sagt Hans-Werner Tonner, "optimal wären vier bis sechs Dienste pro Helfer." In der Regel wird bei der Wallfahrt in drei Schichten über den Tag verteilt geplant. Für An- und Abreise müssen die Helfer selbst sorgen. Ausrüstung und, falls nötig, eine Unterbringung in der Jugendherberge bezahlt das Bistum. Auch mit Speisen und Getränken werden die Helfer versorgt. Während des Einsatzes sind sie versichert. mic Weitere Informationen unter www.heilig-rock-wallfahrt.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort