930 Kilometer im Zeichen der Freundschaft

Schweich · 19 Radfahrer sind in acht Tagen von Schweich in die Partnerstadt Portishead gefahren. Hinter der Tour steckte noch ein weiterer guter Zweck.

 Der Freundeskreis Schweich-Portishead und Verbandsgemeindebürgermeisterin Christiane Horsch verabschieden die 19 Radfahrer auf ihre Carry-On-Cycling-Tour nach Portishead. TV-Foto: Margarethe Urbanek

Der Freundeskreis Schweich-Portishead und Verbandsgemeindebürgermeisterin Christiane Horsch verabschieden die 19 Radfahrer auf ihre Carry-On-Cycling-Tour nach Portishead. TV-Foto: Margarethe Urbanek

Foto: (h_tl )

Schweich Die Vorfreude der Radler auf die bevorstehende Tour war spürbar, als sie sich vor der Verbandsgemeindeverwaltung in Schweich trafen, um von dort ins 930 Kilometer entfernte Portishead zu starten. Anlass der Tour war die Städtepartnerschaft zwischen der Verbandsgemeinde Schweich und der Stadt in Südengland. Seit der Beurkundung dieser im Jahr 1992 sind 25 Jahre vergangen. Ein Jubiläum, das mit Feierlichkeiten in Portishead begangen wurde. Die Radgruppe hatte beim Fest acht lange Tagesetappen zwischen 100 und 140 Kilometern in den Beinen. Auch 29 Mitglieder des Freundeskreises Schweich-Portishead reisten mit dem Bus zum Jubiläum.
Verbandsgemeindebürgermeisterin Christiane Horsch hatte die Radgruppe mit guten Wünschen vor ihrem Weg durch die Eifel, das Hohe Venn, Flandern, den Norden Frankreichs und entlang der englischen Südküste nach Portishead in Schweich verabschiedet.
Dass der Brexit Auswirkungen auf die langjährige Partnerschaft hat, glaubt man in Schweich bisher nicht. "In den letzten Jahren sind wirklich viele freundschaftliche und familiäre Kontakte entstanden, die auch außerhalb der offiziellen Termine gepflegt werden", berichtet Elfriede Lauströer vom Freundeskreis.
Die Rad-Initiative fand ihren Ursprung vor drei Jahren auf einem Partnerschaftstreffen in Krokowa, der polnischen Partnerstadt der Verbandsgemeinde Schweich. "Wir wollten unsere Städtepartnerschaften ein wenig beleben", erinnert sich Kaspar Portz vom Verein Bekond aktiv, dessen Idee es war, die Partnerstädte mit dem Fahrrad anzufahren. Im August 2016 kam es so zur ersten Tour der Gruppe um Kaspar Portz: "Mit sieben Radfahrern sind wir damals etwa 1100 Kilometer bis nach Murialdo in Italien gefahren." In diesem Jahr waren es sogar 19 Radfahrer zwischen 15 und 68 Jahren, die an der Tour nach Südengland teilnahmen. Ein weiterer Radfahrer war schon zwei Wochen vorher solo unterwegs. Er wollte mit dem Rad über Schottland nach Portishead fahren.
Doch der Gruppe geht es um mehr als um die Belebung der Städtepartnerschaften. "Als wir nach Italien gefahren sind, haben wir Spenden gesammelt für die Erdbebenopfer und haben vor Ort eine Aktion für Hochwasserbetroffene gemacht", erklärt Portz die humanitäre Initiative der Radgruppe. Auch die Tour nach Südengland stand im Zeichen des Eine-Welt-Gedankens: "Wir fahren für die deutsch-englische Freundschaft und zugunsten von Wasserprojekten in Kenia."
Spenden und der Erlös aus verschiedenen Aktionen des Freundeskreises Schweich-Portishead kamen hinzu. Damit schlug die Carry-On-Cycling-Tour 2017 Brücken zwischen regionalen Akteuren, europäischer Partnerschaft und globalen Hilfsprojekten.
Extra: DAS STECKT HINTER BEKOND AKTIV


Der Verein Bekond aktiv - gemeinsam gegen den Hunger e.V. verfolgt das Ziel, in Entwicklungsländern die Lebensbedingungen für die Landbevölkerung zu verbessern. Hierzu arbeitet er hauptsächlich mit der Welthungerhilfe zusammen. Im Rahmen der Carry-On-Cycling-Tour 2017 wurden auch Spenden für Wasserprojekte in Kenia gesammelt.

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