Ab heute tanzen alle Schüler nach seiner Pfeife

Schweich · Schüler, Eltern und das Kollegium kennen ihn gut. Seit 23 Jahren engagiert sich Volker Werkhausen an der Schweicher Levana-Förderschule als Lehrer. Am heutigen Freitag wird der 56-Jährige offiziell als Schulleiter eingeführt.

 Am Ziel angekommen und darum auf dem Foto auch ohne Helm: Volker Werkhausen ist der neue Schulleiter der Levana-Schule Schweich. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Am Ziel angekommen und darum auf dem Foto auch ohne Helm: Volker Werkhausen ist der neue Schulleiter der Levana-Schule Schweich. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Schweich. Was ihn von anderen Lehrern unterscheidet? Seine Schüler können den Mofa-Führerschein bei ihm ablegen. Was ihn von anderen Schulleitern unterscheidet? Als kleiner Junge wollte er nicht Fußballspieler, sondern Schiedsrichter werden. Daraus ist zwar nichts geworden, doch Sport ist die Leidenschaft und Antriebsfeder von Volker Werkhausen geblieben. Und seinen Schiedsrichter-Ambitionen kann er in der Schule täglich nachgehen.
Menschen ganz nah



Auf die Frage nach den drei Eigenschaften, die ihn charakterisieren, kontert er: "Ich rede nicht gerne über mich!" Und lächelnd fügt er an: "Ich bin sehr konsequent, wenn ich Ziele verfolge, bin verbindlich und zuverlässig und habe einen langen Atem, sprich Ausdauer, um Dinge auf den Weg zu bringen!"
Die Levana-Förderschule war seine Wunschschule. Und das schon, als er sie während einer Fortbildung 1987 kennenlernte. Vor allem aber war es der damalige charismatische Schulleiter Peter-Josef Mertes, der den jungen Förderlehrer mächtig beeindruckte.
1989 wechselte der im Westerwald aufgewachsene Werkhausen von Worms nach Schweich, zwei Jahre später übernahm er immer wieder aushilfsweise Aufgaben in der Schulleitung, weil sich Mertes im Landtag engagierte. Auch unter Hans-Josef Plein, der die Schule ab 2000 führte, arbeitete er in der Schulleitung mit, war viele Jahre im Personalrat und seit 2007 Konrektor. "Ich bin wohl ein Teamplayer" sagt der Sportsmann, der in seiner Freizeit Tennis spielt und Rad fährt. Volleyball und das Laufen hat er aufgrund von Knieproblemen inzwischen aufgegeben.
Die Kollegen der Schweicher Schulen schätzen ihn, nicht nur, weil er jedes Jahr ein großes Beach volleyball-Turnier der Lehrer organisiert und viel Zeit in die Kontaktpflege investiert. "Die Verbindung unserer Schule zu den anderen Schulen ist mir sehr wichtig", sagt Werkhausen, "weil sich dadurch Möglichkeiten der Zusammenarbeit und der Integration ergeben."
Werkhausen hat die leitende Zielvorstellung der Levana-Schule "Selbstverwirklichung in sozialer Integration" verinnerlicht. Seine Schüler sollen eigenes Leben gestalten lernen, in und außerhalb des Elternhauses, in der Schule, in der Berufswelt, im Alltag und in der Freizeit.
Was er sich auf die Schulleiter-Fahne geschrieben hat? "Ich möchte, dass wir als eine moderne Schule mit Fachkonferenzen und modernen Unterrichtsmethoden an einem schuleigenen Lehrplan arbeiten, der auf die Bedürfnisse unserer Schüler zugeschnitten ist. Die Lerninhalte der einzelnen Stufen sollen abgestimmt aufeinander aufbauen!" Auch die Zusammenarbeit mit anderen Förderschulen will er verstärken, die Kontakte zu den Partnerschulen in Thüringen, Tschechien, Polen, Luxemburg und Kroatien vertiefen.
Wer täglich 121 Schüler und 50 Kollegen um sich hat, der sehnt sich in seiner Freizeit nach Ruhe. "Mein Familienleben ist mir sehr wichtig. Meine Frau und meine drei Kinder, das sind meine Rückzugsmöglichkeiten. Da kann ich entspannen!", sagt der Mann, der immer so wirkt, als sei er die Entspannung selbst. Und der sich wie Bolle freut, wenn ihn seine ehemaligen Schüler mit dem Auto besuchen. Warum? "Weil sie bei mir den Mofa-Führerschein gemacht haben!"

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