Ab heute wird immer montags balaawert

Trier · Alles rund ums Trierische - eine neue wöchentliche Kolumne im TV beschäftigt sich ab heute immer montags auf unterhaltsame Art und Weise mit dem Dialekt. Die Autoren sind ausgewiesene Experten.

 Wörterbuch-Autoren, Trierisch-Experten und künftig Volksfreund-Kolumnisten: Josef Marx (links) und Horst Schmitt. TV-Foto: Archiv/Roland Morgen

Wörterbuch-Autoren, Trierisch-Experten und künftig Volksfreund-Kolumnisten: Josef Marx (links) und Horst Schmitt. TV-Foto: Archiv/Roland Morgen

Trier. Jahrzehntelang war Platt sprechen verpönt, wurde Kindern auf Teufel komm raus Hochdeutsch beigebracht. Mittlerweile zeigen Studien, dass Kinder, die einen Dialekt beherrschen, sogar besseres Hochdeutsch sprechen. Der Grund: Sie lernen, bewusst zwischen zwei Ausdrucksformen zu wechseln, während "Hochdeutsche" oft durchgehend nur eine Umgangssprache benutzen. Nicht nur dank solcher Studien: Der Wind hat sich gedreht, Platt gilt vielen sogar als schick. Gerade in Dörfern in der Eifel, an der Mosel und im Hunsrück sind Eltern wieder stolz, wenn ihre Knirpse Dialekt sprechen. Platt gilt als Zeichen der zunehmenden Identifikation mit der jeweiligen Heimat.
Image des Dialekts wird besser


Allerdings: Das Moselfränkisch, das in der ganzen Region in zahllosen Spielarten gesprochen wird, steht auf einer roten Liste der Weltbildungsorganisation Unesco, die 13 Dialekte in Deutschland als vom Aussterben bedroht ansieht (der TV berichtete mehrfach). Besonders in einer Großstadt wie Trier, mit einem hohen Anteil an Studenten aus ganz Deutschland und einem großen Anteil von "Zugezogenen", hat es der Dialekt schwer. Zwar wird das Image des Trierischen dank Mundart-Gesang (Leiendecker Bloas), Mundart-Comics (Alles-Trier-Verlag), Mundart-Filmen ("Freck langsam") und Mundart-Abenden (Verein Trierisch) immer besser. Dennoch kam das im Frühjahr erschienene Trierer Wörterbuch wohl im richtigen Moment, um die Sprache auch nachfolgenden Generationen zu erhalten.
Die Autoren Josef Marx (Jahrgang 1941, wohnhaft mittlerweile in Düsseldorf) und Horst Schmitt (Jahrgang 1938, nach wie vor Trierer) haben in diesem Wörterbuch auf 570 Seiten 10 000 Begriffe, eine 40-seitige Grammatik und eine eigene Rechtschreibung zusammengetragen. Eine echte Fleißarbeit.
Ihr Wissen geben die beiden Autoren künftig auch im TV weiter. Auf unterhaltsame Art und Weise erläutern sie immer montags in unserer neuen Kolumne "Trierisch balaawern" die Mundart. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, aber dennoch lehrreich. Und so, dass auch Nicht-Trierer damit etwas anfangen können. Denn vieles von dem, was auf Trierisch gilt, ist auf andere Moselfränkisch-Dialekte zwischen Aach und Zerf, zwischen Schweich und Konz übertragbar. Deshalb erscheint die Kolumne auch im Kreis Trier-Saarburg.
Wenn Sie "Trierisch balaawern" verfolgen, lernen Sie schon bald, warum längst nicht alles komisch ist, was der Trierer komisch nennt, warum man mit Trierisch manchmal auch in Frankreich verstanden wird oder wieso das N bei den Trierern manchmal auf der Flucht ist.
Künftig jeden Montag im TV.Zum Start unserer Kolumne "Trierisch balaawern" gibt es in den ersten drei Wochen jeweils ein Trierer Wörterbuch von Josef Marx und Horst Schmitt im Wert von 19,90 Euro zu gewinnen. Das Buch, das im April im Trier-Verlag Butz weiler erschienen ist, ist 590 Seiten stark und enthält zusätzlich eine CD mit Mundarttexten. Alles, was Sie zum Gewinnen tun müssen, ist, die folgende Telefon-Nummer anzurufen und das Lösungswort zu nennen - natürlich möglichst richtig auf Trierisch ausgesprochen. Das Lösungswort heißt Schnoaderschnöss (Erklärung siehe nebenstehende Kolumne). Die Telefonnummer lautet: 01379/375006. Der Gewinner wird unter allen Teilnehmern ausgelost und benachrichtigt. mic

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