Ab Montag dröhnen die Motorsägen - Bauarbeiten an der Hauptzufahrt der Hochschule Trier

Trier · Wenn Straßen, Abwasserkanäle und Leitungstunnel saniert werden, ist das eigentlich eine gute Sache. Eigentlich. Doch an der Hochschule Trier müssen dafür 31 Bäume weichen. Das geht gar nicht, meinen Kritiker.

 Status quo: zwei schmale Fahrbahnen, dazwischen die Baumallee. Am Montag rücken Holzfäller an, anschließend wird die Hauptzufahrt umfassend saniert. TV-Foto: Verona Kerl

Status quo: zwei schmale Fahrbahnen, dazwischen die Baumallee. Am Montag rücken Holzfäller an, anschließend wird die Hauptzufahrt umfassend saniert. TV-Foto: Verona Kerl

Foto: (h_st )

Ewald Adams von der Hochschulbuchhandlung ist sauer. Am Montag, 20. Februar, fangen die Bauarbeiten an der Hauptzufahrt der Hochschule Trier an. Nicht weit von seinem Laden. Doch der eigentliche Grund für seinen Ärger sind die 31 Bäume, die dafür der Motorsäge zum Opfer fallen sollen. "Muss das sein?", fragt Adams, der sich als Geschäftsführer des Trierer Kreisverbandes der Grünen ohnehin für Ökologie einsetzt. "Sind die Bäume dafür wirklich zu opfern? Traurig bis erschreckend, dass offenbar so wenig Sensibilität für Grünes bei den LBB-Planerinnen und Planern besteht ..."
Diesen Vorwurf kann Markus Ramp vom Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) nicht unwidersprochen lassen. "Wir wollen die untere Fahrbahn und den Gehweg verbreitern. Außerdem müssen der im Boden verlaufende Abwasserkanal sowie der daneben liegende Versorgungstunnel für Strom-, Wasser-, Fernwärme- und Fernmeldeleitungen saniert werden."
In der Tat ist der Status quo für die LBB-Planer unbefriedigend. Eine abschüssige Baumallee teilt in der Mitte die beiden schmalen höhenversetzten Fahrbahnen der Hauptzufahrt entlang der Fachbereichsgebäude A bis D. Daher müssen als Erstes die Bäume weg.

Dann rollen die Bagger. Durch die Arbeiten verschiebt sich die untere Straße sowie deren Entwässerung in Richtung Böschung, dorthin, wo bisher noch die Bäume stehen. Das unterschiedliche Höhenniveau wird abgeflacht. Dafür fällt die obere Fahrbahn komplett weg. "Die wird entsiegelt und begrünt", sagt Ramp.
"Wenn die Sanierungsarbeiten Ende 2018 abgeschlossen sind, wird sogar eine Baumreihe mit 20 neuen, fünf Meter großen heimischen Bäumen entlang der neuen Hauptzufahrt gepflanzt", verspricht er. Insgesamt 2,3 Millionen Euro kostet das Ganze. Während der Baumaßnahme wird der Verkehr umgeleitet und auch die Fußgänger müssen Umwege in Kauf nehmen. Sie sollen die Verbindungsgänge zwischen den Fachbereichsgebäuden verwenden.

Ab 2019 verläuft der Verkehr dann per Einbahnstraßenregelung über Ringstraße und Hauptzufahrt. Parken könnten Autos in der zweijährigen Bauphase wie gewohnt entlang des Stuckradweges, an der Bitburger Straße gegenüber der Hauptzufahrt sowie auf den beiden Plätzen an den Sportanlagen. Apropos neue Sportanlage. Bereits 2013 seien dort quasi als Vorbereitung zur jetzigen Baumaßnahme 25 Bäume neu gepflanzt worden, gibt Ramp zu bedenken. "Wir haben alles gut durchdacht. Die Fällarbeiten haben wir übrigens auch der unteren Naturschutzbehörde, der Stadtverwaltung Trier und den Vertreter vom Landesforst bekanntgegeben."

Doch das ist Ewald Adams egal. Er lässt sich nicht mit neuen Bäumen versöhnen, wenn dafür die alten wegmüssen. Und auch Student Fabian (26 Jahre) nerven Baulärm und Einschränkungen. "Der Campus sollte verkehrsberuhigt werden. Mir ist der Mehrnutzen dieser Maßnahme schleierhaft. Der untere Gehweg ist ausreichend. Es funktioniert gut so, wie es ist."

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