Abenteuer USA - Erlebnisse einer Schülerin

Amerika - das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Viele Jugendlichen zieht es jedes Jahr als Austauschschüler über den großen Teich. So auch die 16-jährige Denise Görgen aus Bekond, die in Schweich zur Schule geht. Für den TV berichtet sie über ihren derzeitigen Aufenthalt bei einer Gastfamilie im US-Bundesstaat Pennsylvania.

Erst im Januar 2013 hatte ich mich dazu entschieden, mein Jahr als Austauschschülerin in den USA mit der Organisation AIFS (American Foundation for Foreign Studies) anzutreten.
Zunächst erfolgte ein Interview mit einer Mitarbeiterin von AIFS. Danach erhielt ich ein Vertragsangebot, mich in das High-School-Programm USA aufzunehmen.
Anfang Juni endlich kam die langersehnte Zuweisung zu einer Gastfamilie. Eine dreiköpfige Familie aus Pennsylvania würde mich aufnehmen. Am Dienstag, 13. August 2013 um 13.30 Uhr war es soweit. Ich hatte mich von meiner Familie am Frankfurter Flughafen verabschiedet und saß mit einhundert anderen Jugendlichen in einem Flugzeug nach New York City. Dort würden wir noch drei Tage gemeinsam verbringen und mit Workshops und Ausflügen auf die "beste Zeit unseres Lebens" vorbereitet werden. Die Tage in New York gingen schnell vorüber. Wir haben die Freiheitsstatue gesehen, waren am Times Square, auf dem Top of the Rock, im Hard Rock Café und auf einer Tour durch Manhattan. Von New York flog ich über Philadelphia nach Harrisburg und wurde dort von meiner Gastfamilie herzlich empfangen.
Zur Schule gehe ich in einer nahe gelegenen High School in der Kleinstadt Hanover. Außer mir sind an meiner Schule drei weitere Austauschschüler - zwei Jungen aus Bangladesch und Kirgistan und ein Mädchen aus Südafrika.
Der Unterricht beginnt um 8.20 Uhr und endet um 15.15 Uhr. Eine Schulstunde dauert hier 77 Minuten und dann müssen die Schüler die Klassenräume wechseln. Man ist nicht immer mit derselben Klasse oder demselben Jahrgang zusammen, sondern wählt Kurse. In diesen Kursen können dann manchmal sowohl Schüler der neunten Klasse (Freshmen), als auch der zehnten (Sophomores), elften (Juniors) und zwölften Klasse (Seniors) sein. Was mich aber am meisten verwundert ist die Regelung mit den Tests an meiner Schule. Wird ein Schüler in einer Stunde nicht mit seinem Test fertig, kann er einfach in der fünften Stunde wiederkommen und weiterschreiben oder ihn am nächsten oder übernächsten Tag beenden.
Wie alle Schulen in den USA bietet meine Schule sehr viele Sportarten an. Das beliebteste Team ist selbstverständlich unsere Footballmannschaft, die Mustangs. Jeden Freitagabend gibt es entweder ein Heim- oder ein Auswärtsspiel. Nach etwa drei Spielen hatte ich die Grundzüge des Spiels verstanden - warum die Amerikaner es so lieben, bleibt mir jedoch ein Rätsel. Football ist ein hartes Spiel.
Meine Schule ist insgesamt sehr engagiert. Natürlich fand der typische Homecoming-Tanz statt und auch eine Veranstaltung namens Coffee House, bei der Schüler künstlerisch auftreten konnten und kostenlos Kaffee gereicht wurde. Mit meiner Gastfamilie war ich schon an verschiedenen Orten. So zum Beispiel in den Pocono Mountains oder in Gettysburg auf den Schlachtfeldern des amerikanischen Bürgerkriegs.
Außerdem habe ich hier auch schon typisch amerikanische Feiertage wie Halloween und Thanksgiving miterlebt. Thanksgiving findet am vierten Donnerstag im November statt und ist ein typisches Familienfest. Wir haben gemeinsam mit unseren befreundeten Nachbarn gegessen. Es gab traditionell Truthahn mit Füllung, Süßkartoffeln und zum Nachtisch Pie. Der Freitag nach Thanksgiving wird zum Einkaufen der Weihnachtsgeschenke genutzt und viele Geschäfte haben ihre Waren stark reduziert.
Seit fünf Monaten in Übersee


Das war das Verrückteste was ich je gesehen habe. Wo man hinsah waren nur Menschen, Menschen, Menschen. Weihnachten und Sylvester habe ich mit meiner Gastfamilie verbracht. Ich bin jetzt fast fünf Monate hier und kann wirklich sagen, dass meine Zeit in den USA für mich das größte Abenteuer ist, das ich bis jetzt erlebt habe. Meine Sprachkenntnisse haben sich schnell verbessert und ich finde, die Zeit hier hat mich schon jetzt viel selbstständiger werden lassen.

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