Schweich Das erste Foodsharing in Schweich fand direkt zu Beginn der Sommerferien statt. Die Organisatoren, das Jugendforum Schweich, hatte diesen Termin bewusst gewählt. Denn Ziel des Projekts ist es, die Verschwendung von Lebensmitteln zu verhindern. Und vor einem Urlaub hat fast jeder noch genießbare Lebensmittel, die man vor der Abreise nicht mehr aufessen oder verarbeiten kann und deswegen eventuell wegwerfen würde. Genau das will das Food sharing vermeiden: Lebensmittel, die noch verschlossen waren und deren Haltbarkeitsdatum noch nicht abgelaufen war, aber auch Obst, Gemüse und Brot konnten im Römersaal abgegeben werden. Jeder Besucher durfte etwas mitbringen oder Vorräte mitnehmen.
Was nicht mitgenommen wurde, ging als Spende an die Trierer Tafel, die Bedürftige mit kostenlosen Lebensmitteln versorgt.
Karina Thon aus Schweich hat durch Mundpropaganda vom Foodsharing gehört. Sie findet die Aktion gut und würde sich freuen, wenn die Tauschbörse öfter stattfände.
Das Thema Lebensmittelmüll, aber auch Lösungsansätze beleuchtete der Film "Taste the waste". Weltweit werden täglich ungeheure Mengen Lebensmittel vernichtet, nur weil sie den Ansprüchen der Kundschaft optisch nicht genügen. Auch das seit 2006 bestehende Verfütterungsverbot von Lebensmittelüberschuss an Tiere sorgt für riesige Abfallberge aus Nahrungsmitteln. Heute werden überflüssige Lebensmittel zum Teil verbrannt, um daraus Energie zu gewinnen. Das Jugendforum Schweich will mit der Foodsharing-Aktion auf die Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen und zeigen, dass es umsetzbare Lösungen gibt. In Großstädten - in Trier in einem Schrank vor der Kneipe Simplicissimus am Viehmarkt - gibt es bereits feste Lagerorte für abgegebene Lebensmittel.
Die Idee ist vergleichbar mit den öffentlichen Bücherschränken, von denen einer auch auf dem Synagogenvorplatz in Schweich steht. Das Prinzip ist ähnlich: Was der eine wegwerfen würde, ist für den anderen noch brauchbar und nützlich.
Extra: DIE DEMOKRATIE UND DAS JUGENDFORUM

Ziel des Programms "Demokratie leben" ist es, vor Ort ein Netzwerk aus engagierten Bürgern, Vereinen, Kirchengemeinden und Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung aufzubauen. Diese Partnerschaften sollen Strategien gegen demokratie- und rechtsstaatsfeindliche Aktivitäten, Gewalt und Menschenfeindlichkeit entwickeln und vor Ort umsetzen. Bis 2019 erhält die Verbandsgemeinde Schweich vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend rund 300 000 Euro. Mit diesem Geld werden Projekte, die zum Programm passen, gefördert. Das Jugendforum gibt Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit, ein vielfältiges und demokratisches Miteinander in der VG Schweich zu unterstützen und etwas zu bewegen. Dem Forum stehen dafür 5000 Euro pro Jahr zur Verfügung, über deren Verwendung es selbst entscheidet. Jugendprojekte können sein: kulturübergreifende Feste, Konzerte, Theater, Kunstaktionen, Sportturniere und ähnliches. Das Jugendforum in Schweich befindet sich in der Aufbauphase, Treffen finden alle zwei Wochen statt. Interessierte sind willkommen, Informationen gibt es unter der E-Mail-Adresse alina.hansen@demokratie-schweich.de