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"Immer nur lächeln", heißt es in einer berühmten Operette, "doch wie\'s da drin aussieht, geht keinen was an." Auch Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen lächelt tapfer zwischen den Aktenordnern des städtischen Haushalts - obwohl es für Optimismus nicht den geringsten Anlass gibt.

Die Trierer sitzen weiter bis zum Hals in Schulden, und Jahr für Jahr werden es 50 Millionen Euro mehr. Und zwar inzwischen überwiegend nicht mehr für Zukunftsinvestitionen, sondern für Kassenkredite, die im laufenden Geschäft verbraucht werden. Insgesamt ist die Stadt mit rund 750 Millionen Euro in den Miesen - macht etwa 7500 Euro pro Bürger, Kinder und Greise eingeschlossen. Das Land bietet bescheidene Hilfe über einen Entschuldungsfonds, verlangt aber im Gegenzug eisernes Sparen. Der Stadtrat stimmte dem Beitritt mehrheitlich zu - trotz der Befürchtung, künftig noch weniger zu sagen zu haben als bisher. Grüne und Linke waren dagegen, alle anderen beugten sich einem Argument Jensens, dem man schwerlich widersprechen konnte: Die Stadt profitiert nach seiner Berechnung von dem Fonds in den nächsten 15 Jahren mit insgesamt fast 200 Millionen Euro

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