Abhängen im elternfreien Raum

Unter sich sein, Fünf gerade sein lassen und einfach nur abhängen, aber auch Verantwortung übernehmen und soziales Verhalten unter Gleichaltrigen lernen: Das gibt es für Teenager vielerorts in offenen Jugendtreffs. Zum Auftakt der neuen TV-Serie zur offenen Jugendarbeit in den einzelnen Gemeinden der Verbandsgemeinde Ruwer sprach Jugendpflegerin Julia Eiter mit dem TV über die Situation in der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer.

 Julia Eiter ist Jugendpflegerin der Verbandsgemeinde Ruwer. Zum Auftakt der neuen TV-Jugendserie sprach sie mit unserer Zeitung über offene Treffarbeit. TV-Foto: Katja Bernardy

Julia Eiter ist Jugendpflegerin der Verbandsgemeinde Ruwer. Zum Auftakt der neuen TV-Jugendserie sprach sie mit unserer Zeitung über offene Treffarbeit. TV-Foto: Katja Bernardy

Waldrach. "Zur Familienfreundlichkeit gehört auch, dass die Gemeinden die Bedürfnisse ihrer Jugendlichen ernst nehmen", sagt Julia Eiter. Seit April 2007 ist sie die hauptamtliche Jugendpflegerin in der Verbandsgemeinde Ruwer. Im Hinblick auf die prognostizierten schwindenden Bevölkerungszahlen in den kommenden Jahren ist die Rechnung einfach: "Wer seine Jugend ernst nimmt, wird davon profitieren", sagt Eiter. Gute Jugendarbeit schaffe Verbundenheit und "wer sich angenommen und wohl fühlt, bleibt eher."

Jugendarbeit hat viele Facetten. Eine Form sind die offenen Treffs in speziell eingerichteten Räumen in den jeweiligen Gemeinden. Den Vorteil dieser Form von Jugendarbeit sieht die Expertin in Sachen junge Leute darin, dass die Teenager einen unstrukturierten Raum vorfinden, "den sie auch mal brauchen." Bedeutet jugendsprachlich: "Einfach mal chillen in elternfreier Zone".

Weniger Vorgaben zu haben, lasse viel Raum für Kreativität und für soziales Lernen innerhalb einer Gruppe Gleichaltriger, meint Eiter. Allerdings bedeute, einen unstrukturierten Raum zu haben, nicht, ohne Regeln zu sein, betont die Jugendpflegerin. Verbindlichkeit gebe sowohl den Jugendlichen als auch dem Umfeld Sicherheit.

Verantwortung übernehmen für Raum und Gleichaltrige



Julia Eiter führt zwei weitere Aspekte an, die ihrer Meinung nach zum Gelingen von Jugendarbeit unerlässlich sind: Dass Jugendliche und junge Erwachsene Verantwortung in dem Raum übernehmen und auch an Gruppenleiter-Schulungen teilnehmen würden. "Es gibt viele "Goldstücke" die sich sehr engagieren, aber in manchen Orten bereitet die Suche nach Leuten, die Verantwortung übernehmen, Probleme."

In den 20 Gemeinden der VG Ruwer gibt es zurzeit 14 offene Jugendtreffs in kommunaler Trägerschaft, "die in Betrieb sind." Für die VG Ruwer speziell ist, dass es seit vier Jahren eine Jugendvertretung gibt. Sie bestehet aus Vertretern der Jugendtreffs.

In den kommenden Wochen wird der TV dieses Gremium sowie die kommunale Jugendarbeit in den einzelnen Gemeinden in der Verbandsgemeinde Ruwer vorstellen.

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