Trier. Über mehrere Jahre hat Waltraud Berg ihre pflegebedürftigen Eltern betreut, bis zu deren Tod 2001 und 2004. Eine Heimunterbringung kam für sie nicht infrage: "Die Eltern sind ein Leben lang für ihre Kinder da. Für mich war es selbstverständlich, ihnen in dieser schwierigen Phase beizustehen."
Und so war Waltraud Berg fortan permanent zwischen ihrem und dem Haus der Eltern auf der Vorderen Heide in Trier-Ehrang unterwegs.
Sie erinnert sich: "Mein Arbeitstag umfasste 24 Stunden, das Telefon war Tag und Nacht griffbereit."
Von unschätzbarem Vorteil war, dass sie ihrer Tätigkeit als Buchhalterin am heimischen Computer nachgehen konnte. Im Familienunternehmen, einem Küchen-Studio in Trier-Quint, das inzwischen in der dritten Generation von den Söhnen ihrer Brüder betrieben wird, arbeitet sie seit 50 Jahren.
Nach dem Tod der Eltern überkam sie das Bedürfnis, "sich das Erlebte von der Seele zu schreiben."
Danach verging erst einmal eine ganze Weile, bevor die 66-Jährige, die in ihrer Freizeit Bauchtanz, Jiu Jitsu und Reiki betreibt, den abgespeicherten Ordner nochmals öffnete und begann, ein Buch daraus zu machen.
Sie hat darin jede Menge Biografisches aus ihrem eigenen Leben verarbeitet und dabei auch viel über sich selbst erfahren, wie sie berichtet. Berg sagt: "Gerne möchte ich Menschen, die in die gleiche Situation kommen, Mut machen."
Neben dem Werk über häusliche Pflege hat sie unter dem Pseudonym Corinna Berger im Verlagshaus Schlosser drei weitere Bücher veröffentlicht: einen Liebesroman, einen Krimi und ein Kinderbuch.
"Ohne Liebe geht gar nichts", das ist das Credo der Autorin. "Ich weiß, es ist vielleicht nur ein Traum, aber ich wünsche mir, so viele meiner Bücher zu verkaufen, dass ich selbst ein Altenheim gründen kann."
Am Freitag, 22. Februar, liest Waltraud Berg alias Corinna Berger um 19 Uhr im katholischen Familienbildungszentrum Remise in Trier-Ehrang/Quint aus ihrem Buch über die häusliche Pflege ihrer Eltern, referiert zum Thema und lädt zum Gespräch ein. Der Eintritt zur Lesung ist frei.