Abschied von 2791 Schülern und 141 Lehrern

Trier · Schulentwicklung ist sein Steckenpferd: Nach 36 Jahren im Schuldienst, davon zuletzt neun Jahren als Leiter der Berufsbildenden Schule für Wirtschaft Trier, geht Reinhold Hoffmann nun in den Ruhestand.

 Noch bis zum 1. August wird Reinhold Hoffmann an seinem Schreibtisch sitzen – dann geht der Schulleiter der Berufsbildenden Schule für Wirtschaft Trier in Ruhestand. TV-Foto: Björn Pazen

Noch bis zum 1. August wird Reinhold Hoffmann an seinem Schreibtisch sitzen – dann geht der Schulleiter der Berufsbildenden Schule für Wirtschaft Trier in Ruhestand. TV-Foto: Björn Pazen

Foto: Bjoern Pazen (BP) ("TV-Upload Pazen"

Trier. 2791 Schüler in 135 Klassen, 141 Lehrkräfte, die rund 2200 Unterrichtsstunden pro Woche halten - und bald eine neue Chefin oder ein neuer Chef: Das ist die Berufsbildende Schule für Wirtschaft (BBSW) in Trier. Nach 27 Jahren an der gleichen Schule, davon neun als Schulleiter, wird Reinhold Hoffmann am Mittwoch offiziell in den Ruhestand verabschiedet.
Dabei war Hoffmanns Plan ursprünglich gewesen, Gymnasiallehrer für Englisch und Sozialkunde zu werden. "Nach meinem Studium in Trier wollte ich in der Region bleiben. Aber just als ich mein Studium 1980 beendet hatte, wurde im Bezirk Trier kein Gymnasial-Referendar eingestellt - also musste ich nach etwas anderem suchen", blickt Hoffmann zurück. Und so kam er zur BBSW in Trier, wo er sein zweites Staatsexamen absolvierte. Danach wechselte er für sieben Jahre an die BBS in Saarburg - "eine Zeit, die ich nicht missen will", sagt er heute. 1989 kehrte er dann nach Trier zurück, wo er nun in Ruhestand geht.
Hoffmanns Steckenpferd während seiner gesamten Laufbahn war immer die Schulentwicklung. "Da muss sich etwas ändern, das kann nicht so bleiben", war schon früh sein Credo. Also absolvierte er zunächst den Lehrgang für Schulorganisation und Schulverwaltung und gehörte dann zu den Ersten im Land Rheinland-Pfalz, die zum "Moderator für Schulentwicklung" im Rahmen des Schulversuchs QuiSS (Qualitätsentwicklung in Schulen und Schulsystemen) ausgebildet wurden. Er begann - parallel zu seiner Lehrertätigkeit in Trier - als Berater einer Schule in Kaiserslautern, während andere Moderatoren sich um die BBSW kümmerten. "Durch diese Tätigkeit an anderen Schulen und Schulformen habe ich viel für meine persönliche Entwicklung gelernt", sagt Hoffmann.
Ab 1998 war er dann auch im Bereich Schulentwicklung der BBSW Trier tätig, 2001 wurde er zum Leiter des Wirtschaftsgymnasiums berufen, ab August 2004 war er als Mitglied der Schulleitung zuständig für die pädagogische Leitung und die Vertretungsplanung, ehe Hoffmann 2007 auch Leiter der BBSW wurde. Nach einem Jahr in der aktiven Phase der Altersteilzeit geht er zum 1. August in die Freistellungsphase. "In den vergangenen Jahren war besonders der Generationenwechsel im Kollegium interessant zu beobachten und zu managen. In den neun Jahren, seit ich Schulleiter bin, sind nahezu 50 Prozent des Kollegiums neu dazugekommen."
Was sich in seiner Zeit an der BBSW nicht groß änderte, war die Struktur der Schule mit Berufsschule für die unterschiedlichen Berufsgruppen sowie die Wahlschulen mit Wirtschaftsgymnasium, Berufsoberschule 1, Höherer Berufsfachschule, Berufsfachschule und der Fachschule für Berufstätige. Zu Hoffmanns Hoch-Zeiten hatte die BBSW 2999 Schüler, mittlerweile sorgt der demografische Wandel dafür, dass die Schülerzahlen leicht sinken - auch durch die Konkurrenz zu anderen Schulen in der Region. "Aber Größe ist kein Qualitätsmerkmal", betont Hoffmann, eher sei dies die Tradition: "Schließlich haben wir das älteste berufliche Gymnasium mit dem ersten Abiturjahrgang 1967."
Nach der Verabschiedung durch das Kollegium und weitere Gäste am Mittwoch wird der scheidende Schulleiter noch die "Stallwache" in den ersten beiden Ferienwochen bis 1. August halten - dann ist Schluss, aber langweilig wird es Hoffmann nicht werden, seine Mission: "Mehr Zeit für die Familie, für die Freunde und für mich, speziell, was lesen und körperliche Betätigung betrifft."
Wer Hoffmanns Nachfolger wird, steht noch nicht fest.

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