Abschiedsrede: Thomas Egger verweist auf seine Erfolge und kritisiert seine Abwahl

Trier · Er habe lange darüber nachgedacht, ob er anlässlich seiner Abwahl überhaupt sprechen soll. „Aber ich wäre mir nicht treu geblieben, wenn ich mich ohne Kommentar diesem Verfahren einfach gebeugt hätte“, leitete Triers Ex-Kulturdezernent am Montag seine Abschiedsrede ein.

Nicht nur für das Theater, sondern auch für die übrige Trierer Kultur, für Tourismus, Stadtmarketing, Sicherheit und Ordnung hatte Thomas Egger 2010 als Dezernent die Verantwortung übernommen. "Und mit Blick auf diese Funktionen finde ich es schon mehr als bedauerlich, dass die Ereignisse der vergangenen sieben Monate mehr ins Gewicht bei der Beurteilung der Frage fallen sollen, ob noch Vertrauen in meine Arbeit besteht, als die vergangenen sieben Jahre", erklärte er vor seiner Abwahl am Montagabend.

Mehr als einmal habe er bewiesen, "dass der Haushalt des Dezernats sparsam und im geplanten Rahmen abgearbeitet und dennoch viele Projekte und Aufgaben (…) zu guten Ergebnissen gebracht werden konnten." Die Feuerwehr sei unter ihm besser ausgestattet, das Katastrophenschutzzentrum in Ehrang gebaut, Ämter zusammengelegt, die Tourismus- und Marketing GmbH gegründet worden. Und auch die Übernahme der Geschwindigkeitskontrollen durch die Stadt habe er "erfolgreich umgesetzt".

Dass die großen Kulturevents Brot&Spiele und Antikenfestspiele in seiner Ära abgesetzt wurden, habe er "keinesfalls allein im stillen Kämmerlein" entschieden, Stadtrat und Kulturausschuss seinen eingebunden gewesen, insofern sei die Verantwortung dafür "gemeinsam zu übernehmen". Statt seiner Abwahl hätte es in Bezug auf die Theaterfinanzmisere "auch andere, weniger einschneidende Lösungen gegeben, wenn man denn gewollt hätte", kritisierte Egger den von seiner eigenen Partei, der SPD, initiierten Abwahlantrag gegen ihn.

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