Abwarten oder lospreschen

Die Parteien im Trierer Stadtrat läuten die heiße Phase in der Diskussion über das Schulentwicklungskonzept ein. Die Akzente und die Vorgehensweise sind dabei durchaus unterschiedlich. Während die einen nach vorn preschen, wollen die anderen erst einmal die Ergebnisse des Runden Tischs abwarten.

Trier. (DiL) So beginnen die Trie rer Christdemokraten heute eine "Tournee" durch die Stadtteile. Wechselnde Mitglieder der Fraktion sollen die Bürger vor Ort informieren und mit ihnen diskutieren. Die Meinung der Bürger werde "Basis für die weitere Beratung sein", verspricht CDU-Fraktionschef Berti Adams. Dabei sei auch zu berücksichtigen, "dass in vielen Stadtteilen die Schulgebäude mehr als Unterrichtsräume sind".

Mit ihrem Vorgehen stehen die Christdemokraten allerdings alleine. Er halte wenig davon, "öffentliche Diskussionen zu veranstalten, so lange noch gar kein endgültiges Konzept des Runden Tischs vorliegt", sagt Thomas Egger von der FDP. Die Liberalen fordern zudem, dass die Information der Bürger in den Stadtteilen durch den Runden Tisch und die Verwaltung erfolgt, "neutral und sachlich", wie Egger betont.

Da liegt er nicht weit von der UBM entfernt. Es habe keine Sinn, "auf der Basis von Spekulationen zu diskutieren", meint deren Fraktionsvorsitzender Manfred Maximini, "das schürt nur die Unruhe". Die UBM wolle dem Runden Tisch Zeit geben, seinen Diskussionsprozess in Ruhe zu Ende zu führen.

Unterdessen ist in einigen Schulen schon von Schreiben maßgeblicher Stadtrats-Politiker die Rede, in denen der Erhalt der Schule zugesagt wird. "Das ist pure Heuchelei", kritisiert Grünen-Sprecher Gerd Dahm. Seine Fraktion hat sich mit dem Entwurf beschäftigt und eine Stellungnahme erarbeitet, die der Verwaltung und dem Runden Tisch zugeht. Öffentliche Veranstaltungen, zumal von Parteien, hält er "im Moment für suboptimal".

Auch die SPD will "die Rückmeldungen der Experten zum Entwurf abwarten". Oberste Priorität sei es, "die optimalen Lernbedingungen für unsere Kinder zu erreichen", sagen Parteichefin Malu Dreyer und der Fraktionsvorsitzende Friedel Jaeger. Dieser Aufgabe werde "ein ausschließliches Bekenntnis zum Erhalt aller Grundschulen nicht gerecht". Die Weiterentwicklung der Trierer Schulen müsse sich "zentral an pädagogischen Zielen orientieren, aber auch längerfristige Entwicklungen und finanzielle Machbarleit einbeziehen". Die SPD will sich in einer Veranstaltung am 29. September mit der Zukunft der Grundschulen befassen.

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