Abwrack-Prämie? Nein, danke!

Ich bekenne mich dazu: Von mir wird die darbende Autobranche keinen Konjunktur-Impuls erhalten. Mir kommt kein neues Auto vor die Tür. Da steht schon eins. Es fährt (wohin ich will) und bremst (ohne ABS).

Es raucht nicht (grüne Plakette) und säuft nicht (wenn man es gut behandelt). Trotz seines fortgeschrittenen Alters war es bislang immer nett zu mir: Wenn mal was kaputt ging, waren es Dinge, die niemand wirklich braucht. Der leicht herabhängende Dachhimmel schützt mich vor Blendern im Rückspiegel, der Tempomat funktioniert nur an geraden Wochentagen, und die Sitzheizung rechts ist seit Tachostand 230 000 im Ruhestand. Was mich die folgenden 50 000 Kilometern nicht störte - ich war noch nie ein guter Beifahrer. Dennoch: Eines Morgens dachte ich darüber nach, die Abwrack-Prämie abzustauben. Nur eine Sekunde. Denn ich sah aus dem Fenster. Da stand er, der treue Bucklige, eingeschneit wie in der Telekom-Werbung. Und ich schämte mich ob des Gedankens, ihn der Schrottpresse in den Rachen zu werfen. Ein schlechter Tag für die Auto-Industrie. Und ein guter Morgen, um mit Freude zur Arbeit zu fahren. Danke, alter Schwede!

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