Achim Schmitt, SPD-Kandidat

Schweich · "Ein Schweicher für Schweich" steht in dicken Lettern auf dem großen Wahlplakat, das Achim Schmitt im Kreise weiterer SPD-Stadtverbandsmitglieder zeigt. Er ist farblich hervorgehoben, die anderen matt abgesetzt.

"Das soll zeigen, dass alle hinter mir stehen", sagt Schmitt. Dass er als Ur-Schweicher am ehesten die Probleme der Stadt und die Bedürfnisse der Menschen kennt, das will er mit seinem Wahlslogan "Ein Schweicher für Schweich" ausdrücken. Sein Mitbewerber Lars Rieger (CDU) ist ein Zugereister, lebt aber auch schon seit sieben Jahren in Schweich.
Ein Kernproblem der Stadtpolitik in den vergangenen Jahren ist für Schmitt, dass zu wenige Dinge, die der Rat beschlossen hat, auch tatsächlich umgesetzt wurden. Mit einem "sachorientierten Controlling" will der 53-Jährige im Falle seiner Wahl diesem Manko entgegenwirken. Was wann wo erledigt wurde, das soll künftig an jedem Protokoll angehängt sein - zur Eigenkontrolle für Rat und Verwaltung. "Es darf nichts Wichtiges vergessen werden", sagt der Sozialdemokrat. Wo irgend möglich, möchte er die Bürger mitnehmen, sie zu Versammlungen einladen und sie ermuntern, übers Internet ihre Meinung zu Projekten der Stadt zu sagen.
Nachholbedarf gibt es für Schmitt beim Thema Straßen- und Kreuzungsausbau sowie beim innerstädtischen Parken. Die Ortsentlastungsstraße müsse nach dem Ausbau der Oberstiftstraße dem Land übertragen werden. "Die Straße hat einen überregionalen Charakter, sonst kommen horrende Kosten bei der Unterhaltung auf uns zu."
Durch das Sanierungsgebiet Alt-Schweich will Schmitt "Freiräume" schaffen - mehr Park- und Grünflächen. Ab einer Größenordnung von 45 Quadratmetern sollen bei Neubauwohnungen zwei Stellplätze vorgeschrieben werden; üblich sind 1,5. Kritisch sieht Schmitt die großen Wohnblöcke, die zunehmend in der Kernstadt hochgezogen werden: "Investoren dürfen unsere Stadt nicht kaputt machen."
Die Riesenkästen seien zu dominant für eine Kleinstadt wie Schweich. Die gestiegenen Pachten sieht Schmitt als Mitgrund für einige Leerstände in der Richtstraße. Zusammen mit dem Gewerbeverband müsse hier nach einer Lösung gesucht werden. Überhaupt müsse man den Mut zu einem "richtigen Stadtentwicklungskonzept" aufbringen, auch unter Zuhilfenahme von externen Beratern, sagt der SPD-Kandidat.
Ein klares Bekenntnis legt der Sozialdemokrat zum geplanten Jugendzentrum bei den Schulen und zum Lärmschutz an der Autobahn ab. Eine Meulenwaldautobahn hält er für überflüssig. Seine Vision ist eine Ertüchtigung der bestehenden Straßen mit einem gut ausgebauten Verkehrskreuz bei Kenn und einem Tunneldurchstich nach Longuich.
Im Falle seiner Wahl möchte sich Schmitt ebenso wie Mitbewerber Rieger zu 50 Prozent von seinem Hauptberuf freistellen lassen. Dass er bei der ADD in Trier arbeitet, habe Vorteile: "Ich kann die Arbeitszeit flexibel gestalten und habe kurze Wege zu Fachleuten im Hause."
Schmitt, der seit sechs Jahren Beigeordneter ist, will "seinen" Beigeordneten eigenständige Geschäftsfelder übertragen. Alle drei Ratsfraktionen sollen Beigeordnete stellen können.alf

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