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Adieu, Polizeiladen! Präventionszentrum muss umziehen

Trier · Das Beratungszentrum der Polizei zieht Ende August in das Polizeipräsidium in der Salvianstraße um. Das Innenministerium fordert, Mietkosten zu sparen. Die Puppenbühne und das Polizeimobil sind nicht von den Einsparungen betroffen.

Trier. Über vier Jahre ist das Zentrum Polizeiliche Prävention (ZPP) in der Palaststraße vielen Bürgern ans Herz gewachsen. Liebevoll nennen sie es Polizeiladen. Begeisterte Touristen fotografieren sich täglich mit der Pappkopie des Mitarbeiters der Polizeipuppenbühne, Reinhold Knauf. Seit Eröffnung des Hauses lädt er Passanten mit einer erhobenen Stopp-Kelle ins Beratungszentrum ein. "Er ist wohl der meist fotografierte Polizist Deutschlands", scherzt Kriminalhauptkommissar Wilfried Plohmann beim Aktionstag zum Thema Einbruchschutz am Dienstag.
Wehmut liegt über dem Präventionstag, ist er doch der letzte, den das neunköpfige Team des ZPP am bisherigen Standort ausrichtet. Auf Anweisung des Innenministeriums muss der Polizeiladen schließen. Aus dem Herzen der Innenstadt wird er etwas außerhalb ins Polizeipräsidium in der Salvianstraße verlegt (der TV berichtete).
Einsparung des Innenministers


"Uns wurde mitgeteilt, dass wir in der letzten Augustwoche umziehen werden", sagt Plohmann. Der Grund dafür: Einsparvorgaben von Innenminister Roger Lewentz (SPD). "Wir wollen und können das kaum weiter kommentieren. Die Weisung lautet, die vier Polizeiläden des Landes in Immobilien unterzubringen, die bereits der Polizei gehören", sagt der Kriminalhauptkommissar. Nun gelte es einfach, die bisherige gut angenommene Arbeit am neuen Standort weiterzuführen. "Wir machen uns bereits Gedanken, wie wir in Zukunft die Bürger ebenso gut erreichen können wie hier mitten in der Stadt. Das Konzept muss angepasst werden", sagt er. Schwieriger werde es mit Sicherheit, die Schwellenängste abzubauen: "Nach dem Umzug wirken wir sicherlich nicht mehr so offen wie bisher. Auch wenn das Angebot bestehen bleibt. Um zu uns zu kommen, muss man klingeln und ins Präsidium gehen. Hier kommen manchmal Passanten einfach nur aus Neugierde rein."
Zur Veranschaulichung von Sicherheitskonzepten in Wohnungen und Häusern wurde im Polizeiladen ein Haus im Haus aufgebaut. Am neuen Standort kann es wahrscheinlich nicht mehr integriert werden.
Nur 30 Sekunden


Am Musterhaus wird Besuchern nicht nur gezeigt, dass vermeintlich sicher scheinende Fenster und Türen in Sekundenschnelle geöffnet werden können. Sie dürfen sogar selber Hand anlegen. In nur 30 Sekunden hat Sandra Wilhelms ein handelsübliches Fenster aufgestemmt. "Es ist anstrengend und auch schwierig, aber es geht doch schnell", sagt sie voller Verwunderung.
Nicht mehr betroffen von den Einsparungen ist die Puppenbühne, mit der die Polizei Schulen besucht. "Sie sollte ganz gestrichen werden. Zu viele Lehrer und Schulen haben sich aber gemeldet und darum gebeten, dieses tolle Angebot nicht zu erhalten", sagt Plohmann. Erhalten bleibt auch das Polizeimobil, mit dem vor mehr als 15 Jahren die Präventionsarbeit richtig in Fahrt kam: "Auch hier müssen wir am Konzept arbeiten, werden aber weiterhin Messen und Märkte damit besuchen"."Extra

Das Zentrum Polizeiliche Prävention (ZPP) wurde im August 2008 in der Palaststraße 8 eröffnet. Auf drei Etagen und 280 Quadratmetern beraten neun Polizeibeamte und eine Angestellte Bürger in Sicherheitsfragen und nehmen mitunter auch Anzeigen auf. In den Jahren 2009, 2010 und 2011 gab es insgesamt rund 20 000 Beratungen. Auch das Sicherheitsmobil, der Fahrsimulator und die Puppenbühne des Polizeipräsidiums Trier werden bisher in der Palaststraße untergebracht. Alle Beratungen im ZPP sind kostenlos. Ab September wird das Zentrum im Polizeipräsidium Trier, Salvianstraße 9, untergebracht werden. Kontakt: Telefon: 0651/463371-20 oder per E-Mail: beratungszentrum.trier@polizei.rlp.de aff

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