AFFÄREN

Zum Bericht "Ermittlungen gegen CDU-Stadtrat: Freischmidt legt Amt nieder" (TV vom 8. April):

Meinung

Rückgabe des Mandats als Konsequenz
Graf zu Guttenberg verstrickte sich in Lügen wegen der Plagiatsvorwürfe zu seiner Doktorarbeit. Das Ende des Skandals ist ja bekannt: Rücktritt, Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Norbert Freischmidt schädigt möglicherweise unser Sozialsystem und spielt jetzt den Unwissenden, naiven Unternehmer, dass man womöglich noch Mitleid mit ihm haben sollte. Zwischenzeitlich war er stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU im Trierer Stadtrat. Wenn er tatsächlich über Jahre alle Arbeiten in der Buchhaltung und Steuererklärungen ohne Beistand in seiner Scheinwelt erledigt hat, was man kaum glauben mag, muss ihn auch jetzt die ganze Härte des Gesetzes treffen. Die CDU/CSU im Bund, Land und der Trierer Kommune hat durch diese Vorfälle stark an Glaubwürdigkeit verloren. Vor Jahren wollte in Landau ein CDU-Kandidat mit falschem Doktortitel Oberbürgermeister werden. In Trier hat man die kleine Lösung gewählt: Rücktritt vom stellvertretenden Fraktionsvorsitz, weiterhin Erhalt des Sitzungsgelds als Stadtratsmitglied. Glaubwürdigkeit sieht anders aus. Hier gibt es nur eine Konsequenz: Rückgabe des Mandats. Die Trierer Bürger möchten nicht von einem solchen Stadtrat vertreten werden. Uns, dem Wahlvolk, bleibt nichts anders übrig, als mit entsprechendem Votum bei den nächsten Wahlen zu reagieren. Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit sollten sich alle Parteien ins Stammbuch schreiben. Konrad Theis, Trier

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