Akademie jetzt so sicher wie die Bank von England

Mit einem Festakt mit rund 300 Vertretern aus Politik und Verwaltung, viele davon aus dem europäischen Ausland angereist, hat die Europäische Rechtsakademie feierlich ein neues Gebäude eingeweiht.

 Der Leiter der Europäischen Rechtsakademie (ERA) Wolfgang Heusel vor dem neu erworbenen Trakt. TV-Foto: Frank Goebel

Der Leiter der Europäischen Rechtsakademie (ERA) Wolfgang Heusel vor dem neu erworbenen Trakt. TV-Foto: Frank Goebel

Trier. "Die damalige Bundesregierung bot zunächst an, ab dem Haushaltsjahr 2008 jährlich einen Zuwendungsbeitrag von 100 000 Euro zu leisten", erzählt Wolfgang Heusel, der Direktor der Europäischen Rechtsakademie (ERA), vor den rund 300 Gästen, die zur Einweihung des neuen Gebäudeflügels der ERA gekommen sind.

"Im Übrigen empfahl man uns, im öffentlichen und privaten Bereich um weitere Unterstützung zu werben." Daran habe man sich gehalten, und es so letztlich doch geschafft, den Bund zu einer etwas größeren Zugabe zu den 8,3 Millionen Euro zu bewegen, die Erwerb und Umbau des neuen Gebäudeflügels der ERA gekostet haben: Vier Millionen gab es schließlich vom Bund.

Eine produktive Atmosphäre



Weitere zwei Millionen gab es vom Land, andere Zuwendungen kamen aus Luxemburg, Irland, Portugal, Thüringen, dem Saarland und der Slowakei für das Institut, dessen Bedeutung für die juristische Aus- und Weiterbildung im Sinne des europäischen Gedankens von den folgenden Festrednern, etwa von Jaques Santer, als denkbar hoch eingestuft wurde.

Der ehemalige luxemburgische Premier- und Finanzminister und Präsident der Europäischen Kommission ist heute Präsident des Stiftungsrates der ERA. Er schilderte noch einmal seine Begeisterung, die er von Anfang an für die Schaffung der ERA gehabt hätte - vor allem an ihrem Platz: Vor rund zwei Jahrzehnten hätte es zwar einiger Überzeugungsarbeit bedurft, die Akademie nach Trier zu bringen und nicht nach Luxemburg. "Mir als Wasserbilliger war Trier ja immer etwas näher als Luxemburg-Stadt", erklärt er schmunzelnd.

Auch die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Diana Wallis, lobte die produktive Atmosphäre des Hauses. Sie sei schon auf einigen Veranstaltungen gewesen und habe immer die gleiche Erfahrung gemacht: "Der lebendige Austausch mit seinen vielen Gedankenanregungen haben mich immer erfrischt und mit vielen neuen Ideen für meine Arbeit zurückfahren lassen."

Die Britin forderte das ERA-Team auf, so weiterzumachen in dem Gebäude, das als ehemaliges Bankgebäude ja so "sicher ist wie die Bank von England." fgg

EXTRA

RECHTSAKADEMIE



Der neu bezogene Trakt wurde früher von der Landeszentralbank genutzt und im April 2008 der deutschen Bundesbank abgekauft. Rund ein Jahr später begannen Umbauarbeiten, mit denen der Bau den Bedürfnissen der ERA angepasst wurde. Im Erdgeschoss steht nun ein weiterer Tagungsraum mit fünf Dolmetscherkabinen zur Verfügung, im ersten Stock wurden zusätzliche Büros für Mitarbeiter der ERA eingerichtet. Der neue Konferenzraum, in dem 350 Personen bequem Platz finden, erhöht die Gesamtkapazität der ERA auf 700 Personen, die gleichzeitig tagen können. Die bauliche Erweiterung ist auch Teil einer mittelfristigen Ausbaustrategie der ERA: Die Zahl der Fortbildungsveranstaltungen soll um ein Viertel erhöht werden, bis 2014 sollen 15 neue Stellen im Hause geschaffen werden. fgg

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