Akten einpacken: Verwaltungsgericht zieht um

Trier · Das Hochhaus am Irminenfreihof in Trier könnte ein neuer Standort der Fachhochschule Trier werden. Nach der Staatsanwaltschaft ist in dieser Woche auch das Verwaltungsgericht aus dem Gebäude ausgezogen und hat sich in der ehemaligen Landwirtschaftsschule neu eingerichtet.

Trier. Noch versteckt ein Gerüst das sanierte Gebäude des Verwaltungsgerichts Trier in der Egbertstraße 20a. Ein Din-A4-Blatt in einer Klarsichtfolie weist am Eingang auf die Behörde hin. Erst seit dieser Woche arbeiten die 25 Mitarbeiter des Verwaltungsgerichts hier.
Es stehen kaum noch Kisten herum, die Büros sind schon möbliert, und die Akten liegen in den Schränken. "Alles ist sehr ordentlich gelaufen", sagt Winfried Mauren, technischer Obersekretär. Er und seine Kollegen der Wachtmeisterei und der EDV haben auch übers Wochenende viel gearbeitet, um zu ermöglichen, dass das Gericht seine Arbeit pünktlich und reibungslos fortsetzen kann. "Das war die Her ausforderung. Wir mussten im laufenden Betrieb umziehen", sagt Georg Schmidt, Präsident des Verwaltungsgerichtes.
Neue Möbel, alte Mülleimer


In 350 Kisten wurden Akten, Computer und Büromaterial eingepackt - sogar die Mülleimer, jeder mit persönlicher Beschriftung. Im Gegensatz dazu sind die Möbel neu. Die Entscheidung für den Umzug fiel im März. Der bisherige Standort am Irminenfreihof mit insgesamt 3170 Quadratmetern war für das Gericht allein zu groß und damit zu teuer.
Die neue Bürofläche in der Egbertstraße ist 900 Quadratmeter groß. Das Gebäude dort gehört der Triwo AG, mit der das Justizministerium einen Mietvertrag für zwölf Jahre abgeschlossen hat. In den vergangenen sechs Monaten wurde es für das Verwaltungsgericht komplett renoviert und im Inneren umgebaut.
Das Verwaltungsgericht verfügt dort über drei Etagen plus Keller. An den anthrazitfarbenen Türen hängen noch Papierblätter mit Raumplänen. Der neue Standort ist technologisch besser ausgerüstet als der alte. "Wir haben jetzt eine elektronische Sitzungsrolle, worauf man lesen kann, was für ein Verfahren gerade im Saal läuft", erklärt Richterin und Mediendezernentin Heidi Heinen. "Auch im Wartesaal gibt es jetzt eine Mikrofonanlage, um die Leute zu rufen." Um die technischen Verbesserungen hat sich auch der Regierungsdirektor Volker Dany gekümmert, der schon den Umzug des Justizzentrums in Koblenz betreut hatte. "Er ist oft hierher gefahren. Seine Erfahrung hat uns sehr geholfen", sagt Georg Schmidt.
Der Präsident und Heinen sind begeistert vom neuen Standort. "Im Sitzungssaal ist die Akustik viel besser, da die Decke mit Schallschutztechnik versehen ist. Hier kann man auch lüften. Im Irminenfreihof hatten wir keine richtigen Fenster." Dieser Meinung sind auch ihre Kollegen: "Hier ist es wohnlicher und einfach schöner", findet Winfried Mauren.
Das Gebäude am Irminenfreihof, das dem Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) gehört, soll im Lauf des Oktobers vollständig leer werden. Ein möglicher neuer Mieter ist die Fachhochschule (FH) Trier. Die FH hat Interesse gezeigt, dort die Fachrichtung Architektur unterzubringen, als Ergänzung zum Fachbereich Gestaltung am Paulusplatz. Auch eine Mensa gehört zu den Plänen. "Noch ist keine offizielle Anfrage von der FH bei uns eingegangen", sagt Markus Rampe, LBB-Pressesprecher. "Uns liegen mehrere Kaufofferten vor, die die hohe Attraktivität des Gebäudes bestätigen."Extra

Das Verwaltungsgericht ist für öffentlich-rechtliche Streitigkeiten zuständig. Beispielfälle: Baugenehmigung, Gaststättenerlaubnis, Demonstrationsverbot, Asylanerkennung, Versetzung in der Schule. Der Bezirk des Verwaltungsgerichts Trier umfasst die Stadt Trier sowie die Landkreise Bernkastel-Wittlich, Vulkaneifel, Trier-Saarburg und Eifelkreis Bitburg-Prüm. Die neue Rufnummer des Verwaltungsgericht lautet 0651/981220. bc

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