Aktion gegen Raser vor dem Kindergarten

Der Elternbeirat der Kindertagesstätte (Kita) St. Agritius will mit einer Unterschriftenaktion auf die gefährliche Verkehrssituation im Bereich des Kindergartens aufmerksam machen. Die Listen haben die besorgten Eltern jetzt an Ortsvorsteher Dominik Heinrich übergeben.

 377 Unterschriften hat der Elternbeirat der Kita St. Agritius gesammelt: Sprecher Axel Hemgesberg (rechts) übergibt die Listen an Stadtmitte-Ortsvorsteher Dominik Heinrich. TV-Foto: Ludwig Hoff

377 Unterschriften hat der Elternbeirat der Kita St. Agritius gesammelt: Sprecher Axel Hemgesberg (rechts) übergibt die Listen an Stadtmitte-Ortsvorsteher Dominik Heinrich. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier. Ortsbeiratssitzung mit Seltenheitscharakter: Es ist die absolute Ausnahme, dass dem Ortsvorsteher zu Beginn der Sitzung gleich ein ganzer Packen mit Unterschriften besorgter Eltern übergeben wird. 377 Unterschriften waren es genau, die in den vergangenen Wochen in Trier-Ost gesammelt wurden, um auf Gefahren durch den Straßenverkehr vor der Kita St. Agritius in der Helenenstraße aufmerksam zu machen.

Überzeugungsarbeit musste die Elternaktion bei Ortsteilchef Dominik Heinrich (Bündnis 90/Die Grünen) und dem Ortsbeirat von Trier-Mitte-Gartenfeld allerdings nicht leisten. "Wir begleiten ihre Aktion nicht nur, sondern unterstützen und bekräftigen sie", sagte Dominik Heinrich nach einstimmigem Ratsbeschluss.

"Um unsere Kinder zu schützen, müssen die Raser gestoppt werden", hatte Aktionssprecher Axel Hemgesberg gefordert. Wenn an der wenige Meter abseits der Straße gelegenen Kita (drei Gruppen mit insgesamt 65 Kindern) Schrittgeschwindigkeit gefahren würde, wäre das optimal. Wenn die Geschwindigkeit eingehalten würde, sei man aber auch schon mit 30 Stundenkilometern zufrieden, sagt Hemgesberg. Es sei jedoch ständige Praxis der Autofahrer, Hinweisschilder an der Straße und Markierungen auf der Fahrbahn zu ignorieren. Und die neue Wohnanlage Theater Maximus werde die gefährliche Verkehrssituation vermutlich noch verschärfen, befürchten die Eltern. Zu ihren Forderungen gehört auch, dass die Polizei Geschwindigkeitskontrollen durchführt, um die Raserei einzudämmen. Der nächste Schritt ist bereits geplant: Der Ortsteilchef will sich an die Verkehrsbehörde wenden.

Ein Anliegen der Verwaltung präsentierte Wilko Kannenberg in Bezug auf die Teilnahme an der "Woche der Mobilität" vom 16. bis 22. September. In dieser Zeit soll die Flanderstraße vor dem Auguste-Viktoria- und dem Max-Planck-Gymnasium für den motorisierten Verkehr komplett gesperrt werden und nur als Rad- und Gehweg dienen. Von diesem Test erhoffe man sich wertvolle Erkenntnisse, sagte der Vertreter des Planungsamtes. Der Schulweg zu den Gymnasien könne so sicherer gemacht werden. Bei einem positiven Ergebnis könne aus der Vollsperrung sogar eine dauerhafte Regelung werden, erklärte Kannenberg. Ratsmitglieder befürchteten allerdings, dass es dann in der benachbarten Kochstraße "sehr eng" werden könne, wenn bis zu 25 Parkplätze auf einen Schlag wegfielen.

Ortsvorsteher Dominik Heinrich sprach von einer "ganz fantastischen Maßnahme". Nur eine Woche sei allerdings für einen "Erkenntnisgewinn" möglicherweise zu kurz. Extra Ortsbeirat Trier-Mitte-Gartenfeld in Kürze: Laut Ortsvorsteher wird der bauliche Zustand der Hermesbrücke von der Verwaltung als "sehr schlecht" bewertet. Geprüft werden soll, ob überhaupt weiterer Bedarf für die Brücke besteht. 2012 sollen dafür Haushaltsmittel eingestellt werden. Die Antwort des Oberbürgermeisters auf die Verkehrssituation an der Egbert-Grundschule sei ihm "zu dürftig" ausgefallen, sagte Ortsteilchef Heinrich. Ein Appell an die Verantwortlichen reiche nicht aus. Weiterer Punkt: die städtische "Baumfällliste". Sie enthält auch Bäume im Citybereich (Schießgraben, Breitenstein und Trevirispassage. (LH)

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