Alkoholexzesse an Weiberfastnacht: Jungpolitiker fordern mehr Aufklärung von Jugendlichen

Trier · Die Alkoholexzesse an Weiberfastnacht ziehen weitere Kreise. Jetzt fordern Junge Union und Junge Liberale gemeinsam von der Stadt Trier ein größereres Engagement bei der Aufklärung der Jugendlichen über Alkoholkonsum. Auch der Trierer Stadtrat wird sich am heutigen Dienstagabend mit dem ausufernden Alkoholkonsum am "fetten Donnerstag" beschäftigen.

 Manche jungen Menschen können sich nur noch mühsam auf den Beinen halten. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr versuchen, die jungen Leute zum Innehalten zu bewegen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Manche jungen Menschen können sich nur noch mühsam auf den Beinen halten. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr versuchen, die jungen Leute zum Innehalten zu bewegen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter

Sowohl die Junge Union (JU) Trier-Stadt als auch die Jungen Liberalen (JuLis) sehen in dem alljährlichen, und tendenziell steigenden, Alkoholkonsum durch Jugendliche am Weiberdonnerstag ein großes Gefährdungspotential vor allem für Minderjährige, die sich offenbar der Gefahren eines derart hohen und punktuellen Alkoholkonsums bewusst seien, betonen Philipp Bett, Kreisvorsitzender der Jungen Union Trier-Stadt, und Yvonne Romes, Kreisvorsitzende der Jungen Liberalen Trier/Trier-Saarburg. Daher fordern die JU Trier-Stadt und die JuLis ein größeres Engagement der Stadt Trier bei der Aufklärung von Jugendlichen zum Thema "Alkoholkonsum". Es dürfe nicht erneut zu solch außergewöhnlich starken, extremen Alkoholexzessen am Weiberdonnerstag kommen. Zwar dienten solche Feiertage auch als "Ablassventil" für Jugendliche jeden Alters, mit oder ohne Alkohol, jedoch dürfe dies nicht zu gesteigerter Gewaltbereitschaft führen. "Die aufkommenden Stimmen in den Lokalmedien, die nur nach Maßnahmen des Ordnungsamtes schreien, können wir nicht nachvollziehen. Hier liegt der Ball ganz klar bei der Bürgermeisterin und Beigeordneten Angelika Birk und dem Dezernat II, denn das Problem des übermäßigen Alkoholkonsums ist kein Problem der Veranstaltung oder deren Organisation im Allgemeinen, sondern der Wahrnehmung der Jugendlichen von Alkohol als ein Suchtmittel und die damit verbundene Maßlosigkeit", so die Kreisvorsitzenden Philipp Bett und Yvonne Romes. Man müsse die Ursachen angehen und nicht lediglich die Symptome bekämpfen. Aus Sicht der JU und der JuLis wurde von der Stadt Trier hier in den vergangenen Jahren zu wenig Aufklärung geleistet. In immer jüngeren Kreisen von Schülerinnen und Schülern, die direkt von der Schule aus Richtung Hauptmarkt ziehen, sei es scheinbar cool, sich vor dem Hauptmarktbesuch bereits in rauen Mengen mit Alkohol versorgt zu haben, um feiern zu können. "Wir brauchen eine umfassendere Aufklärung direkt bei den Jugendlichen vor Ort und an den Trierer Schulen, am besten im Vorfeld der Weiberdonnerstagsveranstaltung. Die Jugendlichen müssen eigenverantwortlich mit der Genussdroge umzugehen lernen. Ein generelles Alkoholverbot würde hier nicht weiterhelfen. Jedoch sollte auch über ein temporäres Verkaufsverbot von hochprozentigem Alkohol an Jugendliche im Einzelhandel an besagtem Risikotag von 8-16 Uhr und dem Einsatz von Sozialarbeitern in besagtem Zeitraum offen diskutiert werden.", so Philipp Bett und Yvonne Romes. Wegen einer Anfrage der FWG wird sich heute Abend auch der Trierer Stadtrat mit dem Thema befassen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort