Alle Hindernisse beseitigt

Trier · Premiere in Trier: Morgen sind alle 72 Lokale für die Bundestagswahl im Stadtgebiet barrierefrei. Ein organisatorischer Kraftakt.

 Mit mobilen Rampen macht die Stadt Trier das Wahllokal in der Grundschule Irsch barrierefrei. Von links: Maylin Müllers, Leiterin des Wahlamtes, Adelheid Steffens vom Wahlamt, der Behindertenbeauftragte Gerd Dahm, Jan Hoffmann von der TTM und OB Wolfram Leibe. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Mit mobilen Rampen macht die Stadt Trier das Wahllokal in der Grundschule Irsch barrierefrei. Von links: Maylin Müllers, Leiterin des Wahlamtes, Adelheid Steffens vom Wahlamt, der Behindertenbeauftragte Gerd Dahm, Jan Hoffmann von der TTM und OB Wolfram Leibe. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter (ClickMe)

Trier Rollstuhlfahrer haben in 20 Prozent aller Wahllokale in Rheinland-Pfalz kaum eine Chance, die Kabine zu erreichen. In der Stadt Trier gehören solche Situationen der Vergangenheit an. Zum ersten Mal ist jedes einzelne der 72 Wahllokale in den 19 Stadtteilen barrierefrei.
Diese gute Nachricht beruht auf einer Initiative, der bereits im Frühjahr schnell Fahrt aufnahm und dabei auch den vom Stadtrat beschlossenen Inklusionsplan umsetzte (der TV berichtete). Initiatoren sind Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD), der städtische Behindertenbeauftragte Gerd Dahm und Maylin Müllers, die neue Leiterin des Trierer Wahlamts. Müllers und ihr Team haben alle damaligen Trierer Wahllokale besucht. 18 davon waren nicht barrierefrei, drei weitere stehen wegen Sanierungen nicht zur Verfügung. Die Stadt Trier musste für 21 Räume neue Lösungen finden.
Sieben der alten Lokale wurden gestrichen und durch neue, barrierefreie Räume ersetzt. In drei weiteren der alten Räume hat die Gebäudewirtschaft Trier Hand angelegt und die Barrierefreiheit hergestellt. Für den Rest hat die Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM) mobile Rampen angeschafft.
Der Nachteil: Manche Wähler in Trier müssen sich morgen umorientieren. Das betrifft diese Fälle: In Ehrang ist nicht mehr das Krankenhaus, sondern das Bürgerhaus in der Niederstraße 143 das richtige Wahllokal. In Pfalzel ersetzt das Pfarrheim (Adulastraße) die früheren Wahllokale in der Grundschule und dem Feuerwehrhaus.
In Pallien ist die Kita Maria Königin (Im Sabel 32) jetzt die richtige Adresse, vorher war es die Grundschule. In Euren ist das Montessori-Kinderhaus (Eisenbahnstraße 4) das neue Wahllokal anstelle der Grundschule.
In Tarforst müssen die Wähler die Kita Alt-Tarforst (Im alten Garten 22) ansteuern, anstatt wie bisher ins Pfarrhaus zu gehen. Auch in Feyen ändert sich das Wahllokal. Bisher war es die Grundschule, aber ab sofort ist es das Büro der Gesellschaft für urbane Projektentwicklung EGP in der Albert-Camus-Allee 1. Diese liegt im Neubaugebiet Castelnau - eine komplett andere Ecke von Feyen. Das hat bereits für Irritationen gesorgt. "Viele Bürger fragen an, wo das überhaupt ist", sagt Sabine Schulz-Gerhardt. Sie sitzt für die CDU im Ortsbeirat Trier-Feyen. "Vor allem für ältere Menschen ist dieses Lokal ohne Auto nicht erreichbar."
In den GrundschulenMartin (Peter-Friedhofen-Straße) und Barbara (Friedrich-Wilhelm-Straße) ändern sich nur die Räume, nicht die Gebäude.

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