Alle Konzentration auf 24-Stunden-Wanderung

Bernkastel-Kues · Wandern boomt in der Region - unter anderem durch den neuen Moselsteig und seine Seitensprünge. Eine zusammenhängende Wanderwoche, wie in den vergangenen drei Jahren, wird es 2016 trotzdem nicht geben. Der Fokus liegt auf einer Tour, die herausragt und weite Kreise über das Moseltal zieht.

Bernkastel-Kues. Als Jörg Lautwein vor etwa sieben Jahren seine Stelle als Leiter des Mosel-Gäste-Zentrum (MGZ) in Bernkastel-Kues antrat, brachte er, wie man das nach einem personellen Wechsel auch erwartet, neue Ideen ein. Lautwein war vorher im Bayerischen Wald tätig. "Dort ist das Wandern ein wichtigeres Thema als an der Mosel der Wein", sagt er. Schnell sei ihm klar geworden, dass diese Freizeitbeschäftigung auch in der Region riesiges Potenzial haben könnte. Der neue Moselsteig mit seinen diversen Seitensprüngen, die teilweise im MGZ konzipiert wurden, ist dabei wichtiger Baustein. 2013 und in den beiden Folgejahren gab es im Ferienland Bernkastel-Kues dann auch schon durchgeplante Wanderwochen. Doch im gerade begonnenen Jahr fehlt diese Veranstaltung im Kalender. Diese Entscheidung sei unverständlich, kritisierte beispielweise die FDP im Verbandsgemeinderat. Der TV hat nachgefragt.
In diesen drei Jahren habe sich herausgestellt, dass die angebotene 24-Stunden-Wanderung alles in den Schatten stelle, sagt Jörg Lautwein. 80 Prozent des organisatorischen Aufwands potenzierten sich darauf. In der Außenwirkung sei auch nur dieses Mammutspektakel relevant. Deshalb habe man sich entschieden, sich darauf zu konzentrieren. Andere Touren, die bisher in der Wanderwoche verankert waren, würden über das Jahr verteilt. Damit ändere sich auch nichts an der Aufgabe, das Wandern in die Köpfe möglichst vieler Menschen zu bekommen.
Großes Einzugsgebiet


Die 24-Stunden-Wanderung strahle längst über die Region hinaus - sogar ins benachbarte Ausland. Lautwein erläutert die Dimension: "2015 hatten wir 160 Teilnehmer, in diesem Jahr erwarten wir 200." Sie werden am Samstag, 23. April, um 10 Uhr an den Start gehen und bis zum anderen Morgen, 10 Uhr, unterwegs sein - wenn sie denn durchhalten. Die Tour sei schon eine extreme Angelegenheit. Für Spaziergänger sei sie nichts, gefordert sei der geübte Wanderer. Schließlich sind in den 24 Stunden etwa 85 Kilometer zu absolvieren. "Für die Teilnehmer ist es eine Herausforderung und eine Selbsterfahrung", sagt Jörg Lautwein. Da in Teams gestartet werde, sei auch das Gemeinschaftserlebnis von Bedeutung.
Die erste Schleife führt von Bernkastel-Kues in Richtung Kleinich und wieder zurück, die zweite in Richtung Gornhausen und wieder retour. Beide sind etwa gleich lang. Nach der ersten Runde kommen die Teilnehmer wieder zur Grundschule in Kues, dem Ausgangspunkt. Dort können sie sich ausruhen. Entlang der Strecke sind viele Stationen eingerichtet, wo die Wanderer verpflegt werden. An jeder Station wird auch ein Rettungswagen mit Besatzung stehen. Alles sei akribisch geplant worden, sagt Lautwein. "Damit auch niemand in der Nacht verloren geht." Schlimmes passiert sei in den vergangenen Jahren nicht.
Jörg Lautwein hat die Tour zusammen mit MGZ-Mitarbeiter Claus Dürrmann am Computer ausgearbeitet. Dürrmann arbeitet seit drei Jahren beim Ferienland Bernkastel-Kues.
Er hat festgestellt, dass Wanderschuhe mittlerweile zum Bild in der Region gehören: "Vor drei Jahren war das noch nicht so." cb
Die Teilnahme an der 24-Stunden-Wanderung am 23./24. April kostet 49 Euro. Anmeldungen sind unter <%LINK auto="true" href="http://www.24h-bernkastel.de" text="www.24h-bernkastel.de" class="more"%> möglich.

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