Alles auf einen Blick in Triers Mitte

Trier · Seit April steht Andreas Peters (46) als Präsident der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval an der Spitze der Trierer Narren. In unserer Serie erzählt der zweifache Familienvater, Hundebesitzer und Diplom-Ingenieur, warum er gerne eine 360-Grad-Aufnahme des Hauptmarkts hätte und welches Kostüm er als Kind gewählt hat.

Trier. Es gibt nichts Schöneres als über die Autobahn zurück nach Trier zu kommen. Wenn ich bei Mehring über das Moseltal schaue, weiß ich, dass ich bald zu Hause bin. Ich bin einfach sehr mit Trier verwurzelt. Ich liebe die Stadt und mag die Trierer. Für Fremde erscheinen sie oftmals ein wenig zurückhaltend, in Wirklichkeit sind sie aber vielleicht nur ein wenig kritischer und auf alle Fälle nicht oberflächlich.
In Zewen bin ich aufgewachsen und nach einem Abstecher nach Kaiserslautern zum Studium und nach einigen Jahren am Katharinenufer bin ich 2002 mit meiner Familie wieder zurück in den Stadtteil gezogen. Hier fühle ich mich wohl. Es gibt alles, was man zum Leben braucht direkt im Ort. Den Stadtteil prägt eine starke Gemeinschaft. Während meines Maschinenbau-Studiums in Kaiserslautern hat es mich immer wieder zurück nach Trier gezogen. Fast jedes Wochenende habe ich hier verbracht. Noch während des Studiums habe ich als Fahrlehrer in der Fahrschule meines Vaters, und später natürlich auch als Sachverständiger, fast jede Ecke in Trier kennengelernt.
Den Karneval liebe ich eigentlich seit meiner Kindheit. Als kleiner Junge habe ich schon wochenlang den tollen Tagen entgegengefiebert. Trotz langer Überlegungen vor Karneval und viel Arbeit meiner Mutter beim Herstellen der unterschiedlichsten Kostüme lief ich spätestens am zweiten Tag wieder als Cowboy durch Zewen. Cowboy und Indianer lässt sich halt doch am besten spielen.
1986 hatte ich den ersten Kontakt mit dem sogenannten Vereinskarneval. Kurze Zeit später wurde ich Mitglied bei der KG Onner Ons 1865. Elferrat, Männerballett und eine Clique von vielen jungen Leuten, die auch öfter mal die Narrenkappe schief aufsetzten - das war damals eine schöne Zeit. Viele hier entstandene Freundschaften bestehen heute noch.
Seit 13 Jahren bin ich nun bei der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK) - erst als Geschäftsführer, dann als Vizepräsident und nun als Präsident. Spätestens durch die Arbeit für die ATK habe ich die Bedeutung des Karnevals in Trier erkannt. Eine Vielfalt verschiedener Vereine, in denen sich so viele Menschen ehrenamtlich einbringen, und auf unterschiedlichste Art und Weise weit über die Karnevalszeit hinaus in ihren Vereinen engagieren. Es ist schön, einen Teil dazu beitragen zu dürfen, auch wenn es für mich momentan eine große Verantwortung bedeutet.
Wichtig: Freunde und Familie



Die Verlegung der Karnevalseröffnungsfete auf den 12.11. war für das Präsidium, auch nach Rücksprache mit den Mitgliedsvereinen, keine leichte Entscheidung. Aber wir sehen die diesjährige Karnevalseröffnung mehr als ein Eröffnungswochenende. Begonnen wird am 11.11. mit der Wieweler-Veranstaltung in der Arena. Weiter geht es dann am 12.11. auf dem Kornmarkt mit Programmpunkten, die an einem Wochentag nicht realisierbar gewesen wären. Ich bin mir sicher, dass einige erst am 13.11. mit der Karnevalseröffnung durch sind. Mit unserem neuen Prinzenpaar bin ich sehr glücklich, Ralf und Miriam sind ganz liebe Menschen und ich freue mich auf eine tolle Session mit ihnen. Die Majestäten für 2013 und 2014 stehen bereits fest und für 2015 haben wir schon Bewerbungen vorliegen.
Wenn ich einem Fremden ganz schnell Trier zeigen sollte, würde ich ihn auf den Hauptmarkt stellen und er müsste sich einfach nur einmal umdrehen. Der Blick auf die Häuser im Zentrum, auf die Porta Nigra und den Dom - das ist für mich Trier. Persönlich mag ich aber auch die Basilika sehr gerne. Ich bin selbst evangelisch, dort haben meine Frau und ich geheiratet.
Freunde und Familie sind bei mir das Wichtigste. Wenn ich nach Hause komme, führt, nach ausreichender Begrüßung meines Dackels, mein erster Weg zu unserer Theke zwischen Küche und Wohnbereich. Hier trinke ich noch einen Kaffee oder auch mal ein Glas Wein und unterhalte mich mit meiner Frau Tanja. Nach kürzester Zeit tauchen meine beiden Söhne Jan-Niclas (13) und Luca (6) auf und berichten mir über die wirklich wichtigen Dinge an diesem Tag. Die Theke ist so was wie der Mittelpunkt unseres Hauses.

Aufgezeichnet von Anke Scholz

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