Alles Czárdás, bitte!

Das Parkett glänzt, die Kleider glitzern: Gut aufgelegt und elegant gekleidet tanzen 600 Gäste beim zehnten Ball der Nationen bis spät in die Nacht hinein. Es ist ein Ball, der Atmosphäre, Charme und Flair im Zeichen der Internationalität verspricht, aber auch Lebensfreude pur, wie sie dem Motto gebenden Trierer Partnerland Ungarn zu eigen ist.

 Lebensfreude pur in traditioneller Tracht: Die Tanz-Gruppe Csöbörcsök bringt beim Ball der Nationen ungarisches Feuer aufs Trierer Parkett. TV-Foto: Cordula Fischer

Lebensfreude pur in traditioneller Tracht: Die Tanz-Gruppe Csöbörcsök bringt beim Ball der Nationen ungarisches Feuer aufs Trierer Parkett. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. (cofi) Perlenbestickt die Weste, in akkurate Falten gelegt die Schürze, das Lächeln einladend: Diana Dènes und Timea Nagy heißen in ihren ungarischen Trachten die Gäste in der Europahalle willkommen. Ohne Scheu, sondern freundlich und aufgeräumt: Eine reife Leistung der beiden jungen Studentinnen, denn an ihnen kommt an diesem Abend alles vorbei, was Rang und Namen hat.

"Es ist der gesellschaftliche Höhepunkt in unserer Stadt", bestätigt Anton Viktor Wyrobisch von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft.

Sehen und gesehen werden



Und tatsächlich finden sich die Konsulin Polens in Luxemburg, die Konsulin von Ungarn in Luxemburg und der Konsul Griechenlands in Luxemburg unter den Gästen. Nicht zu vergessen Konsul Gyula Bélai vom Generalkonsulat der Republik Ungarn in Düsseldorf. Ehrensache für den Diplomaten, denn er hat die Schirmherrschaft für den zehnten Trierer Ball der Nationen übernommen, als "symbolischen Ausdruck der Verbundenheit Ungarns und der Bundesrepublik Deutschland". Nur der Trierer Stadtvorstand war an diesem Abend nicht vertreten.

Stattdessen amüsiert sich Stadtratsmitglied Ignaz Bender beim internationalen Miteinander. "Ich finde es sehr gut, dass über diese deutsch-ausländischen Gesellschaften ein Stück Integrationsarbeit geleistet wird", sagt Bender. Und da Barrieren beim Tanz leichter fallen und Begegnung bei Musik beschwingter funktioniert, hat sich der Ex-Uni-Kanzler vorgenommen: "70 Prozent aller Tänze mache ich mit."

Zum Tanzen ist auch Doris Recktenwald zum Ball der Nationen gekommen. "Wann gibt es schon einmal einen Ball, bei dem man zu solcher Musik von so einem guten Orchester tanzen kann?"

Sehen und gesehen werden - auch deshalb haben viele den Weg zur Jubiläums-Ausgabe der internationalen Ballnacht gefunden - und sich in Schale geworfen: von der großen Ballrobe, dem adretten Cocktail-Kleid bis zum kleinen Schwarzen. Gekommen aber sind viele der 600 Gäste auch, um sich´ von der ungarischen Lebensfreude anstecken zu lassen, die die Show-Gäste auf Parkett und Bühne zaubern. Froh darüber ist besonders Margit Zeimet, Präsidentin der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft: "Schließlich hat die Ungarisch-Deutsche Gesellschaft diesen Ball erfunden. Außerdem ist es der zehnte Ball der Nationen. Deshalb ist es wunderschön, dass Ungarn diesem Jubiläumsball als Motto dient." Nicht nur die Sänger Ferry Seidel und Lászlo Lukács sorgen für ungarisch-musikalisches Feuer, vor allem sind es die Stuttgarter Tanz-Gruppe "Csöbörcsök", die die tanzwilligen Gäste zum Czárdás aufs Parkett bittet, und das Baden-Badener Orchester "Mixtett" unter Leitung von Frigyes Pazeller, das internationale Tanzmusik ebenso treffsicher intoniert wie ungarische Lieder. Da verblasst schnell das Kommando "Alles Walzer, bitte" von Helma Werner mit ihren Luxemburger Debütanten. "Alles Czárdás, bitte", gibt Frigyes Pazeller das neue Kommando aus. Und beim Czárdás - eleganter Garderobe zum Trotz - fliegen die Röcke und knallen die Sohlen lustvoll aufs Parkett.

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