Alles kann klingen

D ie dem Tufa-Verein angeschlossene Gesellschaft für aktuelle Klangkunst hat durch einige spektakuläre Klanginstallationen auf sich aufmerksam gemacht. Mitglied Klaus Reeh erzählt in der TV-Serie Mein Verein, warum er sich eine noch breitere Resonanz beim Publikum wünscht.

 Klaus Reeh von der Gesellschaft für aktuelle Klangkunst - hier vor einem Objekt des Schillinger Künstlers Klaus Maßem - arbeitet am liebsten spartenübergreifend. Tv-Foto: Heinz Kreil

Klaus Reeh von der Gesellschaft für aktuelle Klangkunst - hier vor einem Objekt des Schillinger Künstlers Klaus Maßem - arbeitet am liebsten spartenübergreifend. Tv-Foto: Heinz Kreil

Wer sich wie ich intensiv mit der zeitgenössischen bildenden Kunst beschäftigt, interessiert sich parallel auch für die anderen Sparten, in meinem Fall vor allem für die Musik. So was läuft nicht in Trier. Trier ist nicht Donaueschingen hieß es anfangs, als ich die Idee hatte, hier eine entsprechende Veranstaltungsreihe zu initiieren. Ich nahm das als Herausforderung, der zeitgenössischen Klangkunst in Trier eine Präsenz zu schaffen und fand in meinen Freunden Bernd Bleffert und Thomas Rath engagierte Künstler und Mitstreiter.
Tv-Serie Mein Verein


2008 haben wir die Klanggesellschaft gegründet, ein Jahr später wurden wir Mitglied der Tufa. Inzwischen sind wir 25 Mitglieder, die alle dieselbe Ambition vereint: Ein bisschen Donaueschingen sollte auch in Trier möglich sein - die dortigen Musiktage finden seit 1921 statt!
Die Klangkunst ist jedoch kein ausgesprochener Musikverein. Wir schaffen Klangobjekte und Performances, unsere Aufführungen sind nicht nur akustisch, sondern auch optisch ein Erlebnis. Letztendlich streben wir immer ein Gesamtkunstwerk an. Beim Kultursommer 2011 ist uns das, glaube ich, sehr gut gelungen: Im japanischen Garten auf dem Petrisberg hatten wir Live-Zuschaltungen aus drei japanischen Städten auf mehreren Leinwänden.
2010 haben Bernd und Thomas die künstlerische Leitung des Opening-Festivals in der Tufa übernommen. Unsere Reihe Intermezzo für neue improvisierte Musik geht dort bereits in die 13. Runde.
Derzeit arbeiten wir am Projekt Ludus Globi. Nikolaus von Kues hat das Kugelspiel im 15. Jahrhundert entwickelt, und wenn noch einige Sponsoren mitspielen, bringen wir auch das zum Klingen!
Aufgezeichnet von Heinz Kreil
In unserer TV-Serie "Mein Verein" lassen wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, zu Wort kommen. Jeden Mittwoch stellen wir einen Verein aus der Perspektive eines Mitglieds vor. Dazu gibt es die wichtigsten Daten in Kurzform. Sie wollen Ihren Verein vorstellen? Schreiben Sie uns eine E-Mail an trier@volksfreund.de
Extra

Die Gesellschaft für aktuelle Klangkunst existiert seit 2008 und ist seit 2009 Mitglied im Tufa e.V. Der Verein kooperiert unter anderem mit der Stadt Trier, dem Theater und der Kunstakademie. Die Liste der Künstler, die der Verein regelmäßig nach Trier engagiert, ist hochkarätig besetzt und von internationalem Rang. Spartenübergreifend und ohne Berührungsängste mit anderen Kunstformen werden Klanglandschaften entworfen, die sicherlich beim ersten Hinhören irritierend auf übliche Hörgewohnheiten wirken - doch wer sich darauf einlässt, wird ganz schnell in den Bann gezogen. Wer sich davon überzeugen möchte: 13. Intermezzo am 28. Oktober und 14. Intermezzo am 9. Dezember in der Tufa. hek

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