Alles mit Medien: Neues berufliches Gymnasium stellt sich vor

Schulisches Neuland für Rheinland-Pfalz: Zum Schuljahr 2009/2010 sind in Koblenz, Mainz, Neustadt und Trier berufliche Gymnasien mit dem Schwerpunkt Gestaltungs- und Medientechnik gestartet. Nun ist die neue Trierer Schule der Öffentlichkeit präsentiert worden.

 Schüler erstellen ihre eigene Zeitung: Unterricht am neuen beruflichen Gymnasium für Gestaltungs- und Medientechnik an der Berufsbildenden Schule Gewerbe und Technik, das sich nun der Öffentlichkeit präsentiert hat. TV-Foto: Dorothee Quaré

Schüler erstellen ihre eigene Zeitung: Unterricht am neuen beruflichen Gymnasium für Gestaltungs- und Medientechnik an der Berufsbildenden Schule Gewerbe und Technik, das sich nun der Öffentlichkeit präsentiert hat. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier. (DQ) Natascha Weiler (16) und Theo Janca (19) haben den Schritt nicht bereut: Von Realschule und Waldorfschule sind sie an das berufliche Gymnasium Gestaltungs- und Medientechnik an der Berufsbildenden Schule für Gewerbe und Technik gewechselt, das im vergangenen Herbst mit 56 Schülerinnen und Schülern in zwei Klassen begonnen hat. "Wir fühlen uns sehr wohl hier", sagen die beiden Klassensprecher. Gemeinsam mit Lehrern und dem Schulleiter Klaus Holbach haben sie "ihr" Gymnasium in einer Auftaktveranstaltung vor Gästen aus Bildung, Politik und Wirtschaft vorgestellt. Grußworte sprachen Hans Jürgen Berg vom Bildungsministerium sowie Schuldezernent Ulrich Holkenbrink.

Allein die Ausstattung der Schule kann sich sehen lassen: Den Schülern stehen Notebooks zur Verfügung, zwei elektronische "Whiteboards" ersetzen die klassische Tafel und sind darüber hinaus als Computerbildschirme nutzbar. Neben dem finanziellen Engagement der Stadt Trier ermöglichte die Teilnahme am Landesprojekt "Medienkompetenz macht Schule" die Anschaffungen.

In einem Video wird den Gästen die Arbeit am Whiteboard erläutert; Theo Janca zeigt den Entwurf eines eigenen Zeitungslayouts. "Ich habe mich schon immer sehr für Medien interessiert", sagt er: "Fotobearbeitung, Plakatentwürfe." Was ihm und Natascha Weiler im neuen Gymnasium besonders gut gefällt, sind etwa Stunden- und Vertretungsplan online, Hausaufgaben bei Bedarf per E-Mail und die Lernplattform "Moodle": "So können wir die Lerninhalte im Nachherein noch einmal abrufen." Natascha Weiler stellt fest: "Mathe macht mir jetzt wieder Spaß." Im Unterricht unterstützten sich die Schüler gegenseitig, "wir haben eine gute Lernatmosphäre."

Georg Schmidt, Lehrer am beruflichen Gymnasium, informiert über den neuen Bildungsgang. So befassen sich die Schüler im Leistungsfach Gestaltungs- und Medientechnik mit Print- und digitalen Medien, etwa mit Websites und Bildgestaltung. Das pädagogische Konzept beinhaltet Förderunterricht in Mathematik sowie Mentoren, die zusätzlich zum Klassenlehrer für bis zu vier Schüler zuständig sind. Kooperation wird unter anderem mit der angrenzenden Fachhochschule, Studiengang Kommunikationsdesign, angestrebt: "Es gab bereits Gespräche", sagt Schmidt.

Der neue Bildungsgang bereitet insbesondere auf Studiengänge und Berufe im Bereich Medien, Design und Information vor; für das Abitur haben die Schülerinnen und Schüler am beruflichen Gymnasium ein halbes Jahr länger Zeit als an allgemeinbildenden Gymnasien. Danach stehen ihnen alle Möglichkeiten offen. So sieht sich Natascha Weiler in Zukunft als Historikerin, Theo Janca möchte entweder in den Bereich Mediendesign oder Pyro- und Lichttechnik gehen.

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