Als die Flut nach Trier kam

Wie Sie alle wahrscheinlich auch, liebe TV-Leserinnen und -Leser, freue ich mich riesig über unser zurzeit herrliches Wetter. Mein Trier blüht regelrecht auf.

Überall sitzen die Menschen draußen, die Innenstadt ist voll, Wirte und Händler freuen sich. Aber trotzdem liegt ein Schatten über dieser Freude, denn ständig denke ich an die Leute in den vom Hochwasser bedrohten Bundesländern. Und ich überlege mir, wie unsagbar schrecklich es sein muss, das Wasser immer weiter steigen zu sehen und nichts tun zu können, um seine Stadt, sein Dorf, sein Häuschen zu schützen.

Die letzte große Flut in Trier liegt schon lange zurück. Ich erinnere mich gut daran. 1993 war es schlimm, auch für unsere ebenfalls hochwassererfahrenen Nachbarn hier in der Region. Die Mosel stieg in Trier auf 11,28 Meter. Damals spielten sich hier Szenen ab, die an einen Katastrophenfilm erinnerten. Die normalerweise harmlose Mosel wurde zum alles verschlingenden Monster. In solchen Situationen erleiden die Betroffenen Ängste, die wir in unseren gemäßigten Breiten ohne Tornados und Sturmfluten schon lange nicht mehr kennen.

Das letzte Mal zitterten wir im Januar 2011, damals waren es zehn Meter. Eine ernste Situation, aber kein Notstand für Trier - und vor allem keine furchtbare Katastrophe, wie sie sich gerade fern von uns abspielt. Der Höhepunkt ist immer noch nicht erreicht, Städte und Dörfer sind weiterhin in höchster Gefahr. Wenn ich also am Wochenende im sicheren Trier bei einer Porz Viez in der Sonne sitze, denke ich auch an die Betroffenen der Flut und wünsche Ihnen von ganzem Herzen, dass das Wasser wieder zurückweicht, ohne allzu große Schäden anzurichten. Ihnen wünsche ich ein entspanntes und schönes Wochenende.

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