Trier Während den Aufräumarbeiten auf dem Speicher der Biewerer Grundschule wurden Zeugnisse aus dem vergangenen Jahrhundert gefunden. Isabelle Baumhögger ist seit zwei Jahren Schulleiterin der Grundschule Biewer. Sie wollte eigentlich nur den Speicher der Schule entrümpeln, wieder Platz für Neues schaffen. Doch dabei stieß sie auf die alten Zeugnisse.
Eine Schule hat die Pflicht, Zeugnisse 60 Jahre lang aufzubewahren. Jetzt würde Isabelle Baumhögger sie gerne an die damaligen Schüler zurückgeben. Die abzugebenden Zeugnisse stammen aus den Jahren 1928 bis 1935. Die restlichen Dokumente müssen noch einige Jahre aufbewahrt werden, bis sie abgegeben werden dürfen. Schnell werden auch die Unterschiede zu den heutigen Zeugnissen deutlich. Fleiß und Betragen sind den Formulierungen Leistungsbereitschaft und Sozialverhalten gewichen. Statt Leibesübungen haben die Kinder nun Sport. Auch gab es damals noch Fächer wie Gesang oder weibliche Handarbeiten.
Auch die Notengebung war anders als die heutige. Damals konnte man in einem Unterrichtsfach noch "ziemlich gut" sein. In einem Zeugnisheft von 1942 wird dann das erste Mal mit Punkten benotet.
Während die Schüler damals den Namen und Beruf ihres Vaters angeben mussten und auch nur dieser die Zeugnisse unterschreiben durfte, liegt diese Aufgabe heute bei allen Erziehungsberechtigten.
Die ehemaligen Schüler der Grundschule Biewer, Johannes-Kerscht-Straße 9, können sich ihre Zeugnishefte dort abholen. Dafür müssen sie ihren Personalausweis mitbringen. Auch Angehörige von ehemaligen Schülern dürfen vorbeikommen, sie sollen einen Erbschein oder die Heiratsurkunde mitbringen.