Altbekanntes in neuem Blickfeld
Trier · Viel Neues in alten Mauern können Besucher am Unesco-Welterbetag erleben. Unter anderem geht es in ein gotisches Bauwerk, das kurz zuvor nach einer Renovierung wiedereröffnet wurde.
Trier. Der Unesco-Welterbetag am Sonntag, 1. Juni, steht unter dem Motto "Unesco-Welterbe ohne Grenzen". Eine Baustelle war die Porta Nigra schon mehrfach in ihrer Geschichte. Errichtet im 2. Jahrhundert als nördliches Stadttor der römischen Stadt, wurde sie im Mittelalter zur Kirche und unter den Preußen vor 200 Jahren wieder zum Stadttor umgestaltet. Auch heute muss die Porta wieder renoviert werden. Birte Geißler vom Deutschen Archäologischen Institut in Berlin wird bei jeweils einstündigen Rundgängen am 1. Juni um 10 und um 15 Uhr die Herausforderungen der antiken Bauforschung vorstellen und einen Ausblick auf die geplanten Arbeiten in der Porta geben.
Michael Dodt, Experte für römische Thermenanlagen, geht um 12 und 14 Uhr den Geheimnissen der Kaiserthermen auf die Spur. Seine Führungen dauern eine Dreiviertelstunde - wer sich beeilt, kann also um 13 Uhr Joachim Hupe im Amphitheater besuchen. In seinem ebenfalls 45 Minuten dauernden Rundgang zeigt Hupe, wie die Restaurierungen das heutige Erscheinungsbild des Amphitheaters geprägt haben und welche Erkenntnisse durch die Bauprojekte gewonnen werden konnten. Ab 14 Uhr lädt Jan Krüger zu einem Gladiatorentraining in den Arena-Sand ein. Die Teilnahme an den Sonderführungen ist kostenlos; es fallen drei Euro (ermäßigt 2,10 Euro, Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre 1,50 Euro) Eintritt an. Treffpunkt ist direkt am Eingang des jeweiligen Bauwerks.
Architekt Karl Feils trifft interessierte Besucher um 16 Uhr in der Dom-Information, um mit ihnen die Geschichte und Ästhetik des kurz zuvor wiedereröffneten gotischen Dom-Kreuzgangs zu erkunden. Zeitgleich entführt Domkapitular Hans Wilhelm Ehlen die Teilnehmer in die Farben- und Figurensymbolik des französischen Glaskünstlers Jacques Le Chevallier, der die Fenster der Liebfrauenkirche schuf; Treffpunkt ist vor Ort. Die beiden Führungen sind kostenfrei, um eine Spende wird gebeten.
"Den Dom umfassend entdecken" können blinde und sehbehinderte Besucher in einer Führung um 14.30 Uhr. Nach einer Einführung werden die Reliefoberflächen, Skulpturen oder Intarsien ertastet, um ein inneres Bild des Gotteshauses entstehen zu lassen. Tickets kosten sechs Euro, eine Begleitperson ist pro Teilnehmer frei. Auch hier ist der Treffpunkt die Dom-Information. red
Weitere Informationen zu dem Veranstaltungsprogramm unter www.trier-info.de/
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