Trier Alte Klassenhefte helfen angehenden Lehrkräften

Trier · Unterricht und Schule sind immer auch ein Spiegel der Gesellschaft und Kind ihrer Zeit. Wie, was und wozu Kinder und Jugendliche in der Schule zu unterschiedlichen Zeiten gelernt haben, dokumentiert und erforscht seit neustem das Archiv für bildungsgeschichtliche Fachunterrichtsforschung an der Universität Trier.

Die Wissenschaftler hoffen auf Sachspenden der Bevölkerung.

„Gerade für unsere Lehramtsstudierenden bietet der historische Vergleich vielfältige Möglichkeiten, das Selbstverständnis der eigenen Fachdisziplin zu schärfen und scheinbar Selbstverständliches zu hinterfragen“, sagt Matthias Busch, Professor für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften, der zusammen mit Anke Wegner, Professorin für Didaktik der deutschen Sprache und Deutsch als Zweit- und Fremdsprache, das neue Forschungsvorhaben verantwortet.

Wichtiger Partner des Archivs ist die Universitätsbibliothek Trier, die das Sammlungsgut katalogisiert und in ihrem Suchportal TRiCAT weltweit recherchierbar macht. Sammlungsgut seien Unterrichtsmedien wie Schulbücher oder Wandkarten und Erzeugnisse des Lernens und Lehrens wie Klassenarbeiten, Fotografien oder Unterrichtsberichte der Fächer Deutsch, Geschichte und Politik mit einem Schwerpunkt auf dem 19. und 20. Jahrhundert.

In den kommenden Jahren sollen bildungsgeschichtliche Forschungsprojekte unterstützt und der wissenschaftliche Austausch durch ein internationales Veranstaltungsprogramm gefördert werden. Die erste Veranstaltung findet bereits in den nächsten Tagen statt. Von Freitag, 8., bis Samstag, 9. November, wird die Eröffnung des Archivs mit einer fächerübergreifenden Tagung zum Thema „Bildung und Demokratie im 20. Jahrhundert“ begleitet.

Damit das Archiv ein Erfolg wird, hoffen die Beteiligten auf zahlreiche Spenden aus der Bevölkerung. „Das alte Schulbuch oder Schülerhefte sind uns ebenso lieb wie Unterrichtsplanungen und Aufzeichnungen ehemaliger Lehrkräfte oder Schulchroniken“, sagt Wegner.

Potenzielle Spender von Unterrichtsmaterialien und Interessierte können sich auf der Seite www.bildungsgeschichte.uni-trier.de über das Archiv und die Tagung informieren.

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