Schweich. (red) "Mutter Teresa stand vor der gleichen Herausforderung wie ich", sagt die indische Altenpflegerin Schwester Betsy. Genau wie Mutter Teresa sei sie in ein fremdes Land gekommen, wo sie sich besonders um alte und kranke Menschen kümmert. Die 2003 selig gesprochene Schwester sei ihr ein Vorbild geworden, in ihrer Hingabe für andere Menschen im Altenheim St. Josef in Schweich, wo sie auch Vorsteherin des Konvents der indischen Schwestern ist.

Hier lebt und arbeitet sie mit sieben anderen indischen Schwestern. "Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan" ist ein Bibelwort, das ihr viel bedeutet. Sie wolle den Menschen etwas schenken, was viele nicht kennen: Liebe, Zuwendung und Zeit. Schwester Betsy betet mit den Bewohnern und hört ihnen zu. Auch Sterbende begleitet sie.

Anfangs habe sie nicht nach Deutschland kommen wollen. Nach dem Abitur trat sie dem Karmelitinnen-Orden bei, studierte und wollte Lehrerin werden. Doch dann kam alles anders. "Meine Oberin sagte mir, ich solle nach Deutschland gehen", erinnert sich Schwester Betsy. Die Entscheidung sei ihr nicht leicht gefallen; sie ist dann aber doch im Alter von 33 Jahren 1998 nach Deutschland gekommen. Nach zwei Jahren Praktikum im Pflegeheim St. Irminen in Trier, wo sie deutsch lernte, begann sie dort ihre Ausbildung zur Altenpflegerin, schloss diese ab und arbeitet seither in Schweich.

Irgendwann möchte Schwester Betsy zurück nach Indien und dort für die Menschen da sein. Doch wann das sein wird, das weiß sie nicht.