Alter Bahnwaggon brennt völlig aus

Trier-Pfalzel · Die Serie von Brandstiftungen in Trier scheint nicht abzureißen: Am Dienstag war ein ausrangierter Bahnwaggon in Pfalzel betroffen. Das Gleis liegt nur einige Hundert Meter von der Stelle entfernt, wo vorige Woche Gartenhäuschen angezündet wurden.

Trier-Pfalzel. Dienstagmittag, gegen 13 Uhr. Die Berufsfeuerwehr Trier rückt ebenso wie die Löschzüge Pfalzel und Biewer zum Einsatz aus. Der Brandort liegt an der Grenze zwischen den Stadtteilen Pfalzel und Ehrang, im Bereich des ehemaligen Bahnbetriebswerks am Mäusheckerweg. Dort steht ein ausrangierter Bahnwaggon komplett in Flammen. Große Rauchwolken steigen auf.
Der Einsatz gestaltet sich schwierig, denn das Gelände ist schwer zugänglich. Schnell wird klar: Der vermutlich ohnehin zur späteren Verschrottung vorgesehene Personenzug-Waggon ist nicht mehr zu retten. Die Feuerwehrmänner schaffen es aber, ein Übergreifen der Flammen auf den angekoppelten Nachbarwaggon zu verhindern.
Gegen 13.30 Uhr ist der Brand gelöscht, der Waggon komplett ausgebrannt und verkohlt. Verletzt wird niemand - das Gelände ist in der Regel menschenleer.
Die Bahnstrecke zwischen Trier und Ehrang muss während des Einsatzes zwischen 13.05 bis 15 Uhr gesperrt werden. 21 Züge sind davon betroffen, davon fallen sieben aus.
"Die Brandursache steht noch nicht fest. Es gibt aber Hinweise auf Brandstiftung", meldet Pressesprecher Rudolf Höser von der Bundespolizeiinspektion Trier am Nachmittag. Die Bundespolizei ist für die ersten Ermittlungen zuständig, da es sich um Bahngelände handelt.
Schon lange außer Betrieb


Doch auch Beamte der Kriminalpolizei sind vor Ort, denn schon seit dem 15. Mai beschäftigt eine Brandserie die Kripo (siehe Extra). Auch im jüngsten Fall könnte es sich wieder um Brandstiftung handeln, da der Waggon seit langer Zeit auf dem Abstellgleis steht und außer Betrieb ist. Ein technischer Defekt gilt daher als unwahrscheinlich.
Die Ermittlungsarbeit stellt die Polizei auch vor organisatorische Herausforderungen. Während die eigens gegründete Ermittlungsgruppe Ruwertal der Kripo Trier sich bisher auf die drei Fälle im Stadtteil Ruwer beziehungsweise Eitelsbach konzentriert, ist die Polizei Schweich für den Brand der beiden Gartenhäuser in Ehrang von vergangener Woche zuständig.
2500 Euro Belohnung


Dieser Brandort in der Nähe der Hafenstraße liegt Luftlinie nur einige Hundert Meter entfernt von dem gestern betroffenen Abstellgleis. Auch diesen jüngsten Fall übernimmt die Kripo aus Schweich von der Bundespolizei, da Verdacht auf Brandstiftung besteht. Für eine genauere Stellungnahme ist am späten Dienstagnachmittag bei der Polizei in Schweich und Trier niemand mehr erreichbar.
Seit Montag hat die Trierer Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 2500 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Ermittlung des Täters oder der Täter führen. Zeugen, die anonym bleiben wollen, können das Vertrauenstelefon der Polizei unter der Nummer 0170/6054144 anrufen. Eine heiße Spur gibt es bisher nicht.
Fotos, Video und weitere Polizeimeldungen finden Sie unter volksfreund.de/blaulicht
Sonntag, 15. Mai, 5.45 Uhr: Brand einer unbewohnten Doppelhaushälfte in Trier-Ruwer, Straße Im Paulinsgarten. Spuren von Brandbeschleuniger an drei weiteren Feuerstellen vor einem Nachbarhaus sowie zwischen Humboldtstraße und Franz-Altenhofen-Straße. Donnerstag, 19. Mai, 0.50 Uhr: Brand einer Scheune in Ruwer-Eitelsbach greift auf ein Wohnhaus über. Sonntagnachmittag, 22. Mai: Brand zweier leerer Lagergebäude bei WEAG & Mohr in der Ortsmitte von Ruwer. Mittwoch, 25. Mai, 2.20 Uhr: Brand zweier Gartenhäuser und eines Wohnwagens in einer Kleingartenanlage in Trier-Ehrang. Dienstag, 31. Mai, 13 Uhr: Brand eines ausrangierten Bahnwaggons zwischen Ehrang und Pfalzel. cus

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