Alternativen aus dem Reich der Mitte

Eine Woche lang waren Vertreter des Trierer China-Centrums Europa (CCE) auf Einladung von Ortsbürgermeister Josef Weber in Morscheid zu Gast. Mit Zungen- und Pulsdiagnostik, den chinesischen Grundregeln einer richtigen Ernährung und Qi Gong punkteten die Verantwortlichen in der Hochwaldgemeinde.

 Wirkt zunächst eher ungewöhnlich, ist aber eine jahrtausende alte Tradition in der chinesischen Medizin: Zungendiagnostik durch Bo Sun bei der Morscheider Gesundheitswoche. TV-Foto: Anja Fait

Wirkt zunächst eher ungewöhnlich, ist aber eine jahrtausende alte Tradition in der chinesischen Medizin: Zungendiagnostik durch Bo Sun bei der Morscheider Gesundheitswoche. TV-Foto: Anja Fait

Morscheid. (anf) Um herauszufinden, wo gesundheitlich der Schuh drückt, genügt Bo Sun (Gesellschafter und Geschäftsführer der CCE) ein kurzer Blick. Anhand von Zungenform, -farbe, und -belag sowie aufgrund einer Pulsmessung mit drei Fingern stellt er sofort seine Diagnose.

Ob Schlafstörungen, Erkrankungen der inneren Organe oder Knochenprobleme - mit der Zungen- und Pulsdiagnostik überzeugte er in der vergangenen Woche auch die Anwesenden bei der Morscheider Gesundheitswoche. "Ja, alles was er gesagt hat, stimmt genau", sagte eine Frau erstaunt, die Bo Sun zuvor ihre Zunge gezeigt hatte. Auch die Neugierde von Thomas Niemczyk wurde bereits am ersten Veranstaltungstag geweckt: "Das war sehr interessant , ich werde auf jeden Fall auch an allen anderen Abenden hier teilnehmen", sagte der Morscheider.

Das China-Centrum Europa möchte sich mit seinen jahrtausende alten Traditionen aus dem Reich der Mitte jedoch nicht über die Schulmedizin erhaben zeigen. "Wir arbeiten nicht gegen die Schulmedizin, sondern mit ihr zusammen", sagt Matthias Lehnen, Organisationsleiter des CCE Trier. "Unsere gesamte medizinische Leitung obliegt einem Schulmediziner (Mihail Ona, Hermeskeil). Die Krankheiten bei der Ursache, und nicht beim Erscheinungsbild zu packen, ist den Verantwortlichen wichtig."

Starken Wert legt das CCE hier auf Thai Chi und Qi-Gong, was übersetzt so viel wie "Selbstheilung" heißt. "Die Menschen müssen lernen, sich selber zu heilen", sagt Bo Sun, und zeigt anhand entsprechender Übungen, was Qi-Gong (leicht anzuwendende Heilbewegungen) genau ist, und wie man es praktiziert.

Doch die Arbeit des China-Centrums Europa (CCE), das seit vergangenem Jahr auch über eine Außenstelle in der Trierer Güterstraße verfügt, besteht nicht nur aus der Anwendung der traditionellen chinesischen Medizin oder dem Verkauf von heilenden Kräutern. Dank der hervorragenden Kontakte von Matthias Lehnen baut das Zentrum auf zwei weitere Säulen auf: Kultur- und Gesundheitsreisen sowie Wirtschaft- und Handel stehen ebenfalls im Vordergrund beim CCE.

Mit jeweils über 30 Anwesenden erfreuten sich alle Veranstaltungsabende der Gesundheitswoche in Morscheid großer Teilnehmerzahlen. Reges Interesse war auch beim chinesischen Kochkurs zu beobachten, bei dem die Anwesenden über die Grundregeln einer richtigen Ernährung nach den fünf Elementen aufgeklärt wurden. Den Höhepunkt der Gesundheitswoche bildete dann der zum Abschluss am Samstag angebotene Qi-Gong-Kurs. Von 14 bis 16 Uhr hat Qi-Gong-Meister Sun die hochwirksamen Bewegungen, die die Selbstheilungskräfte jedes Einzelnen mobilisieren und Krankheiten vorbeugen sollen, im Morscheider Bürgerhaus vorgestellt.

Weitere Infos erteilt das China-Centrum Europa unter Telefon: 0651/9790407.

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