Was die Anbieter sagen: Sebastian Oberbillig ist mit seinen Weinständen an zwei Standorten vertreten. Auf dem Hauptmarkt und vor dem Dom. „Auf den beiden Plätzen gibt es ein unterschiedliches Publikum.“ Es seien zwei super Abende gewesen, resümiert er am Sonntagmittag. Auf dem Domfreihof sei es so voll gewesen, dass Besucher sich sogar hinter der Bühne auf den Platz gesetzt hätten.

In der Simeonstraße haben die Anbieter von Getränken und Speisen nicht den Vorteil, dass es in unmittelbarer Nähe auf einer Bühne ein Programm gibt. Die Roten Funken betreiben dort einen Getränkestand. Die gesamte Mannschaft des Standes sei ehrenamtlich aktiv, sagt Hans Heinz. Der Erlös dient zur Finanzierung der Vereinsarbeit. „Wir sind super zufrieden“, sagt Heinz.

Seit 2018 haben die Funken ihren Platz in der Simeonstraße. Der Food-Truck des Veggiewerks steht erstmals in der Nähe der Steipe. „Der Platz ist super“, sagt Ringo Rode, der in der Fleischstraße  mit einem Kollegen vegetarische Speisen unters Volk bringt. Das Verkaufsfahrzeug Rodes gehört zu einer inzwischen großen Zahl von mobilen Verkaufsständen. Diese befinden sich in großer Zahl in der Fleischstraße. Und auch an anderer Stelle wird so dafür gesorgt, dass Pommes frites und Bratwurst nicht mehr allein das Mittel der Wahl sein müssen, um den Hunger zu stillen.

Was die Besucher sagen: Man kann fragen, wen man will. „Abends war es sehr voll.“ oder „Man kam nur noch schwer durch die Menschenmenge.“ Das ist immer wieder zu hören, wenn man mit Besuchern über den Freitag- und den Samstagabend spricht. Doch nicht nur da ist viel los gewesen. Am Samstagnachmittag sieht man immer wieder ganze Trupps von Feierwilligen, die in die Stadt ziehen. Und auch wenn in diesem Jahr die Teilnehmer des Stadtlaufs und deren Anhang fehlen, ist am Sonntagmittag schon viel los in der Innenstadt. „Wir genießen es einfach, hier zu sitzen, etwas zu trinken und Bekannte zu treffen“, sagt eine ältere Frau.

Was die Organisatoren sagen: Jan Hoffmann ist der Projektleiter der TTM fürs Altstadtfest und somit gefühlt im Dauereinsatz. So muss er während des Gesprächs mit dem TV einem Anwohner erklären, dass aus Sicherheitsgründen keine Autos mehr in den direkten Bereich des Altstadtfest fahren können. Also purer Stress für die Macher des Fests? „Überhaupt nicht“, sagt Hoffmann. „Wir sind sehr zufrieden.“ Kleinigkeiten gebe es zwar immer zu verbessern. Man hört ihm jedoch an, dass die Altstadtfeste immer so ablaufen könnten wie die 2022er-Auflage. Ähnlich sieht es Norbert Käthler. „Das Wetter hat uns natürlich in die Karten gespielt“, sagt der TTM-Chef. Er lobt die vielen Firmen und Gruppen, die trotz unsicherer Ausgangslage ins Risiko gegangen seien und das Fest ermöglicht hätten. Gemeinsam habe man die Stadt richtig zum Leben gebracht.

Was die Helfer und Ordnungshüter sagen: Wo viele Menschen aufeinandertreffen, da gibt es auch immer wieder Probleme. Mit einer Ausnahme verlief das Altstadtfest aus Sicht der Polizei vergleichsweise ruhig. Am Samstag war laut Polizei ein Heranwachsender bei einer Auseinandersetzung verletzt worden, bei der auch ein Messer im Spiel war. Die Verletzungen waren nicht lebensbedrohlich. Insgesamt 21 Straftaten registrierten die Ordnungshüter an den beiden ersten Veranstaltungstagen.