Am Fluss kracht es häufig

Fehler beim Abbiegen und zu geringer Abstand: Im vergangenen Jahr sind in Trier mehr Verkehrsunfälle passiert als in 2009. Verletzte hat es dabei laut Polizeiinspektion jedoch weniger gegeben.

Trier. 4024 Mal sind Trierer Polizisten im vergangenen Jahr zu Unfallaufnahmen ausgerückt. Die Rangliste der Unfallschwerpunkte führt die Einmündung Martinsufer/Ausoniusstraße mit 43 Verkehrsunfällen an. Nur wenige Meter davon entfernt liegt der Georg-Schmitt-Platz. Hier hat es 22 Mal gekracht.

Ebenfalls unfallträchtig waren im vergangenen Jahr das St.-Barbara-Ufer (25 Unfälle) und die Ostseite der Römerbrücke (21 Unfälle). Generell kracht es häufig am Moselufer: Auch das Pacelliufer (14 Unfälle) und die Westseite der Römerbrücke (13) zählt die Polizeiinspektion zu den Unfallschwerpunkten. An den Verkehrsknotenpunkten Kölner Straße (18 Unfälle), am Verteilerkreis (17 Unfälle) und an der Zurmaiener Straße (elf Unfälle) hat es ebenfalls häufig gekracht.

Die meisten Unfälle sind laut Polizei deshalb passiert, weil Autofahrer zu dicht aufgefahren sind. In knapp 40 Prozent aller Fälle ist ein zu geringer Sicherheitsabstand die Unfallursache. Darüber hinaus gehören Fehler beim Abbiegen sowie beim Wenden oder Rückwärtsfahren zu den häufigsten Gründen.

Viele Autofahrer haben auch dadurch einen Unfall verursacht, dass sie die Vorfahrt nicht beachteten. Stephan Wagner von der Polizeiinspektion Trier: "Das Nichtbeachten von roten Ampeln wird von vielen immer noch als Kavaliersdelikt angesehen." Das ist es jedoch keineswegs: Allein 2010 haben die Beamten in knapp 900 Fällen Anzeige wegen Ordnungswidrigkeiten erstattet. Wie 2009 ist auch im vergangenen Jahr die Zahl der Unfälle rückläufig, bei denen Kinder beteiligt sind. Es wurden allerdings mehr Kinder verletzt. Leicht zugenommen hat die Anzahl der Unfälle, in die Fahrradfahrer verwickelt sind (132). Bei rund der Hälfte der Unfälle hat die Polizei den Radfahrer als Verursacher ausgemacht. Unvorsichtiges Radfahren sei vor allem deswegen bedenklich, weil man auf dem Fahrrad nur schlecht geschützt sei und sich leicht verletze. 61 Fußgänger sind im vergangenen Jahr an Unfällen in Trier beteiligt gewesen, darunter 15 Kinder und Jugendliche. Alkohol und Drogen waren bei 72 Unfällen die Hauptursache. Das sind deutlich weniger als 2009 (100 Fälle). Erhöht hat sich hingegen die Zahl der Fahrer, die alkoholisiert oder unter Drogeneinfluss am Steuer erwischt wurden. Stephan Wagner: "Seit Jahren nimmt die Polizeiinspektion Trier zielgerichtete Kontrollen vor."

Extra PI Schweich: Bei der Polizeiinspektion (PI) Schweich hat die Zahl der Unfälle abgenommen. Der Dienstbezirk der PI umfasst auch die Trierer Stadtteile Quint, Ehrang, Biewer, Pfalzel und Ruwer-Eitelsbach. Im gesamten Gebiet der PI (VG Schweich sowie Teile der VG Ruwer und Trier-Land) ereigneten sich 1307 Unfälle; 2009 waren es 1373. Statistisch gab es bei jedem zehnten Unfall (130 Fälle) Verletzte, insgesamt 169. Davon erlitten 133 Menschen leichte Verletzungen, 32 wurden schwer verletzt, vier getötet. Auffällig viele Unfälle gab es auf der L 46 zwischen Quint und Zemmer, zwischen der Abzweigung der K 34 und Zemmer und auf der L 145 zwischen dem Autobahnanschluss A 602 bei Kenn und der Hangbrücke Schweich. (red/alf)

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