Kultur Ein Harlekin mit  Gestaltungswillen

Graach/Trier · Am Graacher Geburtshaus von Jupp Zimmer erinnert eine Gedenktafel an den deutschlandweit bekannten Bildhauer und Maler.

 Am Geburtshaus des Graacher Bildhauers und Malers Jupp Zimmer ist eine Gedenktafel zu sehen, die an den Mann erinnert. Im Bild sind (von links) Ortsbürgermeister Gerhard Zimmer mit Hermann Kleber, der Laudatorin Bärbel Schulte, stellvertretende Direktorin des Stadtmuseums Trier, und Heinz Stanz, Neffe des Künstlers und heutiger Hauseigentümer, zu sehen.

Am Geburtshaus des Graacher Bildhauers und Malers Jupp Zimmer ist eine Gedenktafel zu sehen, die an den Mann erinnert. Im Bild sind (von links) Ortsbürgermeister Gerhard Zimmer mit Hermann Kleber, der Laudatorin Bärbel Schulte, stellvertretende Direktorin des Stadtmuseums Trier, und Heinz Stanz, Neffe des Künstlers und heutiger Hauseigentümer, zu sehen.

Foto: Ursula Schmieder

Sein Lebenswerk war erst kürzlich Thema eines Vortrags in der Europäischen Kunstakademie in Trier. Am 14. August wurden dort die Person und die Verdienste des Bildhauers und Malers Jupp Zimmer gewürdigt. 1919 in Graach an der Mosel geboren, wäre er am 3. September dieses Jahres 100 Jahre alt geworden. Das hatte die Verantwortlichen der Ortsgemeinde bewogen, mit einer Gedenktafel an ihn zu erinnern.

Am Geburtshaus des 1995 in Trier gestorbenen Künstlers wurde sie vom Neffen Heinz Stanz und dessen Schwester Brigitte Friedrich feierlich enthüllt. Bärbel Schulte, Stellvertretende Direktorin des Stadtmuseums Trier, bezeichnet Jupp Zimmer als „einen der wichtigsten Bildhauer Triers“. Sie hatte sein Lebenswerk bereits anlässlich seines 80. Geburtstags 1999 in der Trierer Tufa gewürdigt und bezeichnete es als eine „Ehre“, das nun auch in Graach tun zu können.

Jupp Zimmer sei, geprägt vom klassischen künstlerischen Schaffen, immer „seinen eigenen Weg gegangen“. Und das mit einer stets unverkennbaren persönlichen Handschrift. Bezeichnend für den Künstler seien ein „unbändiger Gestaltungswille und eine starke Formkraft“ sowie sein „Springen zwischen Malerei und plastischer Gestaltung“ gewesen.

Persönlich wohlgefühlt habe er  sich in Rollen wie der des Harlekins, der die Menschen gern zum Lachen bringe, ihnen aber auch den Spiegel vorhalte.

Hermann Kleber, emeritierter Romanistik-Professor und gut 20 Jahre für den Trierer Stadtrat im Kulturausschuss aktiv, kannte Jupp Zimmer ebenfalls persönlich. Er habe ihn immer für einen Trierer gehalten, räumte er bei der von etlichen Bürgern besuchten feierlichen Enthüllung der Gedenktafel ein. Ortsbürgermeister Gerhard Zimmer, trotz Namensgleichheit nicht verwandt mit dem Künstler, ist stolz auf den angesehenen Sohn der Gemeinde. Aufmerksam geworden auf dessen Schaffen war er vor drei Jahren, als Werke des Bildhauers und Malers, dessen Ehe kinderlos blieb, versteigert wurden.

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