Am Himmel ist die Hölle los

Trier · Während der ADAC Rallye Deutschland geht es nicht nur auf den Straßen der Region Trier heiß her, sondern auch in der Luft. Hubschrauber und Drohnen pendeln zwischen den Wertungsprüfungen hin und her. Diese Luftflotte muss präzise koordiniert werden. Ein Blick hinter die Kulissen.

 Während der Rallyetage wird die alte Landebahn des ehemaligen Flugplatzes Euren wieder reaktiviert: Sie dient den Hubschrauberstaffeln als zentraler Start- und Landeplatz. TV-Foto: Nicolaj Meyer

Während der Rallyetage wird die alte Landebahn des ehemaligen Flugplatzes Euren wieder reaktiviert: Sie dient den Hubschrauberstaffeln als zentraler Start- und Landeplatz. TV-Foto: Nicolaj Meyer

Foto: (h_st )

Trier. Die Ansage ist eindeutig: "Fliegt nicht über Trier. Das ist Sperrgebiet. Letztes Jahr gab es Beschwerden" Rainer Friedemann, ADAC-Organisationschef für Helikopter und Zuschauerlenkung, wiederholt seine Ansage auf Englisch, denn die vor ihm sitzende Pilotengruppe ist international. Am Donnerstagabend versammeln sich die Piloten aller Hubschrauberstaffeln im Forum des Trierischen Volksfreunds in der Hanns-Martin-Schleyer-Straße. Dort befindet sich auch der zentrale Start- und Landeplatz der Hubschrauber.Vorsicht, Ballons!


Mit dabei ist auch Volker Klassen, der Geschäftsführer des Flugplatzes Trier-Föhren. "Parallel zur Rallye findet am kommenden Wochenende auch die Mosel-Ballon-Fiesta Föhren statt", betont Klassen. Eine wichtige Information für die zwölf Piloten und fünf Drohnenführer, die während der Rallye im Einsatz sein werden. Ballons, Hubschrauber, Drohnen - der Himmel über der Region wird zum Verkehrsknotenpunkt.
Der massive Einsatz von Hubschraubern ist eine Folge der komplexen Infrastruktur der Rallye. Ein schnelles Pendeln zwischen den 18 Wertungsprüfungen mit dem Auto ist unmöglich, dafür liegen die Strecken zu weit auseinander. Um Teammitglieder, Ehrengäste und Journalisten schnell und effektiv an ihre Zielorte bringen zu können, setzen der ADAC, die Teams und auch einige Medien Hubschrauberstaffeln ein. 400 Journalisten berichten über den Motorsportzirkus.
Rainer Friedemann bespricht mit den Piloten alle elf Landezonen, erläutert Anflugrichtung und Umgebung. "Hier ist eine kleine Kirche", erklärt er, als die Panzerplatte bei Baumholder zur Sprache kommt. "Die wollen wir bitte vermeiden." Ein direkt über das Gebäude fliegender Helikopter wäre ein unangenehmes Erlebnis für jeden Kirchgänger.Spektakuläre Aufnahmen


Drohnen - kleine ferngesteuerte Fluggeräte mit Hochleistungskameras - sollen während der Rallye spektakuläre Luftaufnahmen von den Autos und Strecken liefern. "Haben Sie einen Flugschein?", fragt Friedemann die Drohnenführer. Sie schütteln synchron die Köpfe. Die Technikexperten steuern die 2,5 Kilogramm schweren Fluggeräte mit Fernsteuerungen, die wie ein mobiles Cockpit aussehen.
"Wir haben zwei Drohnen im Einsatz", erklärt ein Sprecher des Teams. "Eine wird den Fahrzeugen ein Stück weit folgen, die andere soll schwebend einen Überblick und Grundlagen für eine Analyse liefern."
Wichtig für die Helikopterpiloten: Keine Drohne wird die Maximalhöhe von 30 Metern überschreiten. Einsatzorte und Zeiten der Geräte stehen genau fest und werden allen Piloten vorgelegt. "Sollte eine Drohne außerhalb dieses festen Plans auftauchen, gehört sie nicht uns und muss sofort gemeldet werden", betont der Sprecher. Denn Sicherheit habe in der Luft immer höchste Priorität.

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