Jahrestag der Amokfahrt „Als ich in die Brotstraße gekommen bin, war da Krieg“ — Wie die Notfallseelsorge den Menschen nach der Amokfahrt geholfen hat

Trier · Daniela Standard war als Notfallseelsorgerin am 1. Dezember früh am Ort des Geschehens. Die Hilfe für Menschen in Ausnahmesituationen ist für sie eine Lebensaufgabe. Um das Erlebte zu verarbeiten, hilft ein Ritual.

 Daniela Standard ist die Koordinatorin der Notfallseelsorge für die Stadt Trier und den Kreis Trier-Saarburg. Sie war auch bei der Amokfahrt vor zwei Jahren im Einsatz.

Daniela Standard ist die Koordinatorin der Notfallseelsorge für die Stadt Trier und den Kreis Trier-Saarburg. Sie war auch bei der Amokfahrt vor zwei Jahren im Einsatz.

Foto: Rainer Neubert

Daniela Standard kann sich noch genau an den 1. Dezember 2020 erinnern: „So etwas vergisst man nicht“, sagt die Notfallseelsorgerin, die damals kurz nach der grausamen Amokfahrt vor Ort war. „Auto in Menschengruppe, terroristische Gefahrenlage“ – so lautete damals die Info, mit der sie von der Rettungsleitstelle angefordert wurde. „Am Viehmarkt war nichts, also bin ich in Richtung Innenstadt gegangen“, sagt die heute 58-Jährige. „Aber als ich in die Brotstraße gekommen bin, war da Krieg.“