Amokfahrt-Zeitzeuge „Diesen Tag werde ich niemals vergessen“ – So erlebte ein TV-Reporter die Amokfahrt von Trier
Trier · Der Tag der Trier veränderte: Im Vorfeld des Prozesses gegen den Amokfahrer erinnern sich Augenzeugen und Beteiligte. Der erste in der Reihe: Hans Peter Linz, der als erster Reporter vor Ort war.
Es war um 14 Uhr am 1. Dezember, als mich mein Freund Thomas anrief. Er betreibt ein Reisebüro in der Trierer Innenstadt. Ich war im Homeoffice und hatte gerade meinen aktuellen Artikel für den nächsten Tag geschrieben. „Hans-Peter! Da ist irgendwas passiert in der Stadt! Am besten guckst Du dir das an“, sagte er. Er wusste aber noch nicht konkret, was geschehen war, berichtete von seltsamem Lärm und Panik. Ich hatte ein komisches Gefühl im Bauch und packte meine Fototasche, hing sie mir über die Schulter und ging los. Wir wohnen sehr nahe an der Innenstadt, im Paulinviertel. An der Ecke zur Moltkestraße begegnete mir ein Restaurant-Inhaber, den ich kenne. „Hans-Peter, irgendwas stimmt nicht in der Stadt, die Straße ist gesperrt“, rief er mir zu. Ich beschleunigte meinen Schritt und ging durch das Tor des Steingröverwegs Richtung Porta Nigra. Ich hörte Hubschrauber und sah, wie mehrere Polizeiautos die Kreuzung an der Porta blockiert hatten. Die Simeonstraße war gerade mit einem Trassierband komplett abgesperrt worden.